Montag, 01/29/2018:
Am Montag war dann wieder normaler Arbeitsalltag mit Telefonaten und Post angesagt. Zu Mittag haben wir CIP'ler uns mit Heather, einer ehemaligen Teilnehmerin des CBZX, getroffen, um uns über das Programm und unsere Erfahrungen auszutauschen. Es war sehr interessant von ihren Beobachtungen in Deutschland zu hören und auch, wie sie hier im House arbeitet. Danach ging es zu einem weiteren Briefing über die Beziehungen der USA, Japan und Korea, indem man durch Stabilität grundlegende Gemeinsamkeiten verfestigen möchte, um sich auf moralischer als auch wirtschaftlicher Basis gemeinsam weiterzuentwickeln. Ansonsten war der Tag ganz normal mit Telefongesprächen, Briefen und meinem Bafögantrag versorgt. Mein Highlight des Tages war mit der Kreditkarte des Chefs bei Dunkin' Donuts Gebäck einzukaufen, da wir an dem Tag ein sehr wichtiges und großes Meeting anstehen hatten, zudem waren die Gäste für die State of Union Address unseres Präsdentens schon angereist. Was ist die State of Union Address?
Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wird einmal im Jahr vom U.S. Congress eingeladen, den aktuellen Standpunkt des Landes zu verkünden. Dieses war in den früheren Jahren immer schriftlich, aber mit der Zeit hat sich das ganze in eine Rede verwandelt. Der Präsident darf allerdings als Exekutive ohne Einladung das Capitolgebäude nicht betreten und somit ist dies so ziemlich seine einzige Chance, die wunderschönen Gemälde und Gänge des Gebäudes zu genießen. Im Grunde genommen ist die Rede meistens leerer Worte und niemand redet danach wieder darüber. Da es allerdings Trumps erste State of Union nach seinem ersten Jahr als U.S. Präsident war, wurde es in den Medien etwas hochgepusht.
Dienstag, 01/30/2018:
Der Tag der State of Union selbst war sogar noch ereignisloser als der Tag davor. Leider hatte ich irgendwie mehr vom Ganzen erwartet, aber da unsere Gäste den Tag davor schon im Büro da waren, war am Dienstag nichts los. Ich bin aus diesem Grund sogar noch zu einem weiteren Hearing des Armed Services Committee über 'Korean Peninsula + U.S. Strategy' gegangen und habe verschiedene Strategien zur Lösung der Situation in Nordkorea angehört. Danach habe ich im Büro gegessen und die üblichen Aufgaben erledigt. Gegen 3 Uhr nachmittags bin ich dann nochmal zu einem Briefing über den Stand der Menschenrechte in Äthiopien gegangen. In D.C. gibt es eine große Gemeinde an Äthiopiern, sodass die USA in gewisser Weise eine Verantwortung dem Land gegenüber trägt. Laut dem Briefing sind die Zustände dort momentan katastrophal und das obwohl das Land mit am meisten an finanzieller Unterstützung durch die Regierung erhält. Allerdings gehen diese Gelder nicht an die Bürger sondern an die Behörden, womit es sozusagen keinen Effekt auf die Verbesserung der Zustände hat. Für mich war es sehr schockierend zu hören, wie einfach gesamte Dörfer abgeschlachtet werden und keiner etwas dagegen unternimmt, da es sich wirtschaftlich gesehen anscheinend nicht rentiert, mehr einzugreifen.
Zuhause habe ich an diesem Abend versucht, meine Gastfamilie zu einem State of Union Live Stream zu überreden, allerdings waren sie nicht so ahnungslos wie ich und wussten, wie bedeutungslos diese Rede jedes Jahr ist. Ich habe sie mir live angeschaut und war weder positiv noch negativ überrascht, denn es war wirklich einfach sehr unspektakulär. Das einzige Interessante war, die Geschichten der eingeladenen Gäste zu hören. Zudem gibt es noch die Regel, dass man nur aufsteht und klatscht, wenn man mit dem Gesagten übereinstimmt, sodass es ein regelrechtes Theaterspiel ist, zu sehen, wer die ganze Zeit sitzt oder wer sich die Hände wund klatscht.
Mittwoch, 01/31/2018:
Am Mittwoch hatte ich wieder einen ganz regulären Arbeitsalltag - von Briefen und Anrufen von Wahlbürgern gezeichnet. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich in der ersten Woche einen halben Herzinfarkt bekommen habe, wenn jemand angerufen hat, ich aber mittlerweile an dem Punkt angekommen bin, dass es wirklich unterhaltsam und Spaß macht Amerikanern dabei zuzuhören, wie sie sich über Politik beschweren. Es ist sehr beeindruckend zu sehen, dass die Anrufer hier wesentlich besser informiert sind als ich es mir in Deutschland vorstellen könnte und auch auf jede Veränderung oder Wahl bezüglich bestimmten Gesetzen sofort reagiert wird. Ansonsten habe ich nachmittags noch etwas über meine vielleicht zukünftige Universität recherchiert und imaginäre Reisepläne diesbezüglich gemacht. Das Highlight im Büro am Mittwoch war ein automatisierterTelefonanruf von FedEx, der mir mitteilte, dass ich ein Paket abholen durfte. Der Weg dahin führt nämlich durch alle drei House Office Gebäude, die Bibliothek und dann über die Straße zum FedEx-Shop.
Donnerstag, 02/01/2018:
Am Donnerstag hatte ich einen ganz normalen Alltag bis wir uns dann so gegen 11 Uhr vormittags auf den Weg zu Deutschen Botschaft begeben haben. Jan, den wir in unserer ersten Woche hier in DC kennengelernt hatten, hatte uns freundlicherweise zu einem gemeinsamen Lunch eingeladen, um dort das Programm und unsere Praktika dem Personal der Botschaft vorzustellen. Das Essen war großartig und wir durften im ehemaligen Haus des deutschen Botschafters essen. Da das Haus leider zu klein wurde, ist dort jetzt eben die Cafeteria ansässig. Ich hatte Fisch mit einem etwas sehr fertig zubereiteten Spinat und Kartoffeln. Die Gespräche verliefen sehr interessant, da vor allem das Personal der Deutschen Botschaft auch bereits in den verschiedensten Ländern wie Afghanistan und Israel stationiert waren und viel zu erzählen hatten. Ich finde es immer noch etwas seltsam, dass so viele Leute nur zum Essen kamen, um uns zu treffen und uns zuzuhören, aber irgendwie gewöhnt man sich vielleicht mal daran.
Nach dem Essen haben wir dann noch obligatorische Fotos geschossen und sind danach in Richtung Georgetown die Stadt erkunden gegangen. Georgetown war früher mal eine eigene Stadt, aber da D.C. sich so ausgebreitet hat - ähnlich einer Katze in einem Bett - ist es nun mittlerweile alles eins. Man merkt allerdings schon noch Unterschiede in der Mentalität der Menschen und vor allem in den Preisen. Zudem gibt es einen Metrostop in Georgetown, obwohl die Metro direkt darunter verläuft. Alles eben ein bisschen extra. Wir haben in Georgetown den Campus der Georgetown University besucht, die ja doch schon einen sehr renommierten Ruf hat und auch dementsprechend wie Hogwarts aussieht. Einfach wunderschön und mit viel altem Gemäuer. Zudem habe ich bei FedEx das absolut teuerste und einzigste Fax meines Lebens für 8$ nach Deutschland verschickt, damit mein Bafögantrag natürlich auch zeitgemäß ankommt. [Gut, dass ich jetzt weiß, dass es dafür keine Frist gibt, zumindest für diese Form, aber was soll's, man lebt schließlich nur einmal, um teure Faxe zu verschicken... Hoch lebe die Steinzeit!]
Ich habe noch vergessen, über das wohl wichtigste Ereignes des Tages zu berichten: Ein Besuch bei Georgetown Cupcakes. Ich bin mittlerweile abhängig von den Cupcakes, denn es sind einfach die Besten des Landes. Es gibt sie in allen Farben, das Frosting (das Zeugs obendrauf) schmeckt nicht nach Chemie und auch der Teig ist einfach nur perfekt.
Da wir danach noch zum Apple Store sind, habe ich aufgrund meiner Abneigung für völlig überteuerte Appleprodukte den Laden verlassen und bin zurück zum Büro gefahren. Dort konnte ich allerdings nur noch meinen Rucksack abholen, da wir an diesem Tag eher Schluss gemacht haben. Sozusagen bin ich dann einfach nach Hause gefahren und habe eine Dusche vor Mitternacht genossen. Ich muss dazu sagen, dass ich immer sehr spät geduscht habe, weil es für mich einfach ungewohnt war nach einen halben Monat im Dezember kaum etwas wie Arbeit zu machen und dann plötzlich 42-46 Stunden die Woche zu arbeiten. Demzufolge bin ich natürlich lang wach geblieben, um die 4 Stunden noch sinnvoll nutzen zu können. Es war schon eine sehr komische Umstellung, aber vertretbar. Wie das mit den geplanten Überstunden mit unserem Visum allerdings zusammenpasst, weiß ich nicht, aber die Regierung wird das schon richtig machen.
Freitag, 02/02/2018:
Mir fällt jetzt erst gerade auf, dass wir genau am 02.02.2018 unsere White House Tour hatten, was natürlich ein sehr passendes Datum dafür abgibt. Diesmal ohne irgendwelche Zwischenfälle und Rucksäcke hatten wir erfolgreich um 10 Uhr morgens unsere White House Tour. Allerdings muss man dafür schon etwas früher da sein, aber so 30 Minuten vor der auf dem Ticket vermerkten Zeit reichen dafür auch komplett aus. Manche Leute empfehlen einen mindestens 2-3 Stunden vorher da zu sein, was aber kompletter Quatsch ist. Vielleicht eher in den Sommermonaten, aber nicht im Winter. Wer fährt auch schon im Januar oder Februar nach DC? Ja genau, CBYX-Teilnehmer! Die Tour im Weißen Haus war sehr schön, nach etlichen Kontrollen von Nummern über Namen und Sprengstoffen durften wir dann in den Östlichen Flügel. Dort konnte man schöne bunte Räume anschauen, die auch dementsprechen benannt wurden. Alles ist sehr einfach gehalten, damit man sich als Präsident nicht verirrt wahrscheinlich. Ist ja schon ein relativ großes Anwesen... Mir hat es sehr gut gefallen, anderen ja eher nicht so, aber das sei jedem selbst überlassen. Es ist auf jeden Fall etwas, was man mal gemacht haben sollte, es kostet nichts und man kann sagen, man hat das Grundstück des Präsidenten betreten. Danach hatte ich dann im Büro ein gemeinsames Mittagessen, wobei wir uns ausführlich über den Scooter meines Abgeordneten unterhalten haben. Es ist wirklich sehr cool, wie schnell er damit fahren kann und macht uns alle neidisch. Er hat gelegentliche Rennen mit anderen Abgeordneten aber auch vor allem mit unseren Staffern.
--> Scooterrennen <--
Ich möchte nur mal anmerken, dass für dieses bedeutungsvolle Rennen die Rotunda des Capitols geschlossen wurde und das muss schon was heißen. ^.^ :D
Da ich an manchen Freitagen, wenn das House Off-Session ist, nur bis 3 Uhr nachmittags arbeiten musste, konnte ich demzufolge diesen Freitag eher gehen und bin noch ins National Air and Space Museum gegangen. Es war sehr interessant, mit viel Flugzeugen gefüllt, aber meine Lieblingsabteilung war die über das Weltall und die der NASA. Ich bin einfach fasziniert von Planeten und außerdem konnte man auch in D.C. ein Stück vom Mond betatschen. Dieses Highlight an angesammelten Bakterien von allen Besuchern möchte man sich doch keinesfalls entgehen lassen. Zudem war ich leider im NASA Zentrum in Florida aufgrund meiner begrenzten Zeit zu blöd, den Moon Rock zu finden, sodass ich jetzt beruhigt weiterleben kann.
Abends bin ich dann wieder nach Hause und habe einen ruhigen Pizzafreitag (yaaaay!) mit meiner Familie verbracht und den wichtigsten Film des Jahrhunderts angeschaut: Groundhog Day, da der 2. Februar der Tag des Groundhogs ist. Dass Amerikaner ja ab und an seltsame Traditionen haben, ist uns doch allen klar, aber dieser Freitag war wieder etwas ganz besonderes.
Punxsutawney Phil aus Punxsutawney, Pennsylvania, spielt dabei eine ganz besondere Rolle, denn er kommt aus seinem Loch und sagt uns, ob wir in den kommenden Wochen Winter oder Frühling haben werden. Wenn er seinen eigenen Schatten sehen kann, gibt es 6 weitere Winterwochen. Den passenden Film dazu haben wir dann Freitagabend angeschaut und es war einfach nur großartig und ein perfekter, gelungener Murmeltierabend. Bitte schaut einfach dieses Video an, denn es sagt so ziemlich genau das aus, was ich mir den ganzen Tag dazu gedacht habe. Die Reime sind schon sehr gut gemacht, allerdings frage ich mich auch wer auf sowas schon wieder kommt und dafür verantwortlich ist.
Der Tag der State of Union selbst war sogar noch ereignisloser als der Tag davor. Leider hatte ich irgendwie mehr vom Ganzen erwartet, aber da unsere Gäste den Tag davor schon im Büro da waren, war am Dienstag nichts los. Ich bin aus diesem Grund sogar noch zu einem weiteren Hearing des Armed Services Committee über 'Korean Peninsula + U.S. Strategy' gegangen und habe verschiedene Strategien zur Lösung der Situation in Nordkorea angehört. Danach habe ich im Büro gegessen und die üblichen Aufgaben erledigt. Gegen 3 Uhr nachmittags bin ich dann nochmal zu einem Briefing über den Stand der Menschenrechte in Äthiopien gegangen. In D.C. gibt es eine große Gemeinde an Äthiopiern, sodass die USA in gewisser Weise eine Verantwortung dem Land gegenüber trägt. Laut dem Briefing sind die Zustände dort momentan katastrophal und das obwohl das Land mit am meisten an finanzieller Unterstützung durch die Regierung erhält. Allerdings gehen diese Gelder nicht an die Bürger sondern an die Behörden, womit es sozusagen keinen Effekt auf die Verbesserung der Zustände hat. Für mich war es sehr schockierend zu hören, wie einfach gesamte Dörfer abgeschlachtet werden und keiner etwas dagegen unternimmt, da es sich wirtschaftlich gesehen anscheinend nicht rentiert, mehr einzugreifen.
Zuhause habe ich an diesem Abend versucht, meine Gastfamilie zu einem State of Union Live Stream zu überreden, allerdings waren sie nicht so ahnungslos wie ich und wussten, wie bedeutungslos diese Rede jedes Jahr ist. Ich habe sie mir live angeschaut und war weder positiv noch negativ überrascht, denn es war wirklich einfach sehr unspektakulär. Das einzige Interessante war, die Geschichten der eingeladenen Gäste zu hören. Zudem gibt es noch die Regel, dass man nur aufsteht und klatscht, wenn man mit dem Gesagten übereinstimmt, sodass es ein regelrechtes Theaterspiel ist, zu sehen, wer die ganze Zeit sitzt oder wer sich die Hände wund klatscht.
Mittwoch, 01/31/2018:
Am Mittwoch hatte ich wieder einen ganz regulären Arbeitsalltag - von Briefen und Anrufen von Wahlbürgern gezeichnet. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich in der ersten Woche einen halben Herzinfarkt bekommen habe, wenn jemand angerufen hat, ich aber mittlerweile an dem Punkt angekommen bin, dass es wirklich unterhaltsam und Spaß macht Amerikanern dabei zuzuhören, wie sie sich über Politik beschweren. Es ist sehr beeindruckend zu sehen, dass die Anrufer hier wesentlich besser informiert sind als ich es mir in Deutschland vorstellen könnte und auch auf jede Veränderung oder Wahl bezüglich bestimmten Gesetzen sofort reagiert wird. Ansonsten habe ich nachmittags noch etwas über meine vielleicht zukünftige Universität recherchiert und imaginäre Reisepläne diesbezüglich gemacht. Das Highlight im Büro am Mittwoch war ein automatisierterTelefonanruf von FedEx, der mir mitteilte, dass ich ein Paket abholen durfte. Der Weg dahin führt nämlich durch alle drei House Office Gebäude, die Bibliothek und dann über die Straße zum FedEx-Shop.
Donnerstag, 02/01/2018:
Am Donnerstag hatte ich einen ganz normalen Alltag bis wir uns dann so gegen 11 Uhr vormittags auf den Weg zu Deutschen Botschaft begeben haben. Jan, den wir in unserer ersten Woche hier in DC kennengelernt hatten, hatte uns freundlicherweise zu einem gemeinsamen Lunch eingeladen, um dort das Programm und unsere Praktika dem Personal der Botschaft vorzustellen. Das Essen war großartig und wir durften im ehemaligen Haus des deutschen Botschafters essen. Da das Haus leider zu klein wurde, ist dort jetzt eben die Cafeteria ansässig. Ich hatte Fisch mit einem etwas sehr fertig zubereiteten Spinat und Kartoffeln. Die Gespräche verliefen sehr interessant, da vor allem das Personal der Deutschen Botschaft auch bereits in den verschiedensten Ländern wie Afghanistan und Israel stationiert waren und viel zu erzählen hatten. Ich finde es immer noch etwas seltsam, dass so viele Leute nur zum Essen kamen, um uns zu treffen und uns zuzuhören, aber irgendwie gewöhnt man sich vielleicht mal daran.
Nach dem Essen haben wir dann noch obligatorische Fotos geschossen und sind danach in Richtung Georgetown die Stadt erkunden gegangen. Georgetown war früher mal eine eigene Stadt, aber da D.C. sich so ausgebreitet hat - ähnlich einer Katze in einem Bett - ist es nun mittlerweile alles eins. Man merkt allerdings schon noch Unterschiede in der Mentalität der Menschen und vor allem in den Preisen. Zudem gibt es einen Metrostop in Georgetown, obwohl die Metro direkt darunter verläuft. Alles eben ein bisschen extra. Wir haben in Georgetown den Campus der Georgetown University besucht, die ja doch schon einen sehr renommierten Ruf hat und auch dementsprechend wie Hogwarts aussieht. Einfach wunderschön und mit viel altem Gemäuer. Zudem habe ich bei FedEx das absolut teuerste und einzigste Fax meines Lebens für 8$ nach Deutschland verschickt, damit mein Bafögantrag natürlich auch zeitgemäß ankommt. [Gut, dass ich jetzt weiß, dass es dafür keine Frist gibt, zumindest für diese Form, aber was soll's, man lebt schließlich nur einmal, um teure Faxe zu verschicken... Hoch lebe die Steinzeit!]
Ich habe noch vergessen, über das wohl wichtigste Ereignes des Tages zu berichten: Ein Besuch bei Georgetown Cupcakes. Ich bin mittlerweile abhängig von den Cupcakes, denn es sind einfach die Besten des Landes. Es gibt sie in allen Farben, das Frosting (das Zeugs obendrauf) schmeckt nicht nach Chemie und auch der Teig ist einfach nur perfekt.
Da wir danach noch zum Apple Store sind, habe ich aufgrund meiner Abneigung für völlig überteuerte Appleprodukte den Laden verlassen und bin zurück zum Büro gefahren. Dort konnte ich allerdings nur noch meinen Rucksack abholen, da wir an diesem Tag eher Schluss gemacht haben. Sozusagen bin ich dann einfach nach Hause gefahren und habe eine Dusche vor Mitternacht genossen. Ich muss dazu sagen, dass ich immer sehr spät geduscht habe, weil es für mich einfach ungewohnt war nach einen halben Monat im Dezember kaum etwas wie Arbeit zu machen und dann plötzlich 42-46 Stunden die Woche zu arbeiten. Demzufolge bin ich natürlich lang wach geblieben, um die 4 Stunden noch sinnvoll nutzen zu können. Es war schon eine sehr komische Umstellung, aber vertretbar. Wie das mit den geplanten Überstunden mit unserem Visum allerdings zusammenpasst, weiß ich nicht, aber die Regierung wird das schon richtig machen.
Freitag, 02/02/2018:
Mir fällt jetzt erst gerade auf, dass wir genau am 02.02.2018 unsere White House Tour hatten, was natürlich ein sehr passendes Datum dafür abgibt. Diesmal ohne irgendwelche Zwischenfälle und Rucksäcke hatten wir erfolgreich um 10 Uhr morgens unsere White House Tour. Allerdings muss man dafür schon etwas früher da sein, aber so 30 Minuten vor der auf dem Ticket vermerkten Zeit reichen dafür auch komplett aus. Manche Leute empfehlen einen mindestens 2-3 Stunden vorher da zu sein, was aber kompletter Quatsch ist. Vielleicht eher in den Sommermonaten, aber nicht im Winter. Wer fährt auch schon im Januar oder Februar nach DC? Ja genau, CBYX-Teilnehmer! Die Tour im Weißen Haus war sehr schön, nach etlichen Kontrollen von Nummern über Namen und Sprengstoffen durften wir dann in den Östlichen Flügel. Dort konnte man schöne bunte Räume anschauen, die auch dementsprechen benannt wurden. Alles ist sehr einfach gehalten, damit man sich als Präsident nicht verirrt wahrscheinlich. Ist ja schon ein relativ großes Anwesen... Mir hat es sehr gut gefallen, anderen ja eher nicht so, aber das sei jedem selbst überlassen. Es ist auf jeden Fall etwas, was man mal gemacht haben sollte, es kostet nichts und man kann sagen, man hat das Grundstück des Präsidenten betreten. Danach hatte ich dann im Büro ein gemeinsames Mittagessen, wobei wir uns ausführlich über den Scooter meines Abgeordneten unterhalten haben. Es ist wirklich sehr cool, wie schnell er damit fahren kann und macht uns alle neidisch. Er hat gelegentliche Rennen mit anderen Abgeordneten aber auch vor allem mit unseren Staffern.
--> Scooterrennen <--
Ich möchte nur mal anmerken, dass für dieses bedeutungsvolle Rennen die Rotunda des Capitols geschlossen wurde und das muss schon was heißen. ^.^ :D
Da ich an manchen Freitagen, wenn das House Off-Session ist, nur bis 3 Uhr nachmittags arbeiten musste, konnte ich demzufolge diesen Freitag eher gehen und bin noch ins National Air and Space Museum gegangen. Es war sehr interessant, mit viel Flugzeugen gefüllt, aber meine Lieblingsabteilung war die über das Weltall und die der NASA. Ich bin einfach fasziniert von Planeten und außerdem konnte man auch in D.C. ein Stück vom Mond betatschen. Dieses Highlight an angesammelten Bakterien von allen Besuchern möchte man sich doch keinesfalls entgehen lassen. Zudem war ich leider im NASA Zentrum in Florida aufgrund meiner begrenzten Zeit zu blöd, den Moon Rock zu finden, sodass ich jetzt beruhigt weiterleben kann.
Abends bin ich dann wieder nach Hause und habe einen ruhigen Pizzafreitag (yaaaay!) mit meiner Familie verbracht und den wichtigsten Film des Jahrhunderts angeschaut: Groundhog Day, da der 2. Februar der Tag des Groundhogs ist. Dass Amerikaner ja ab und an seltsame Traditionen haben, ist uns doch allen klar, aber dieser Freitag war wieder etwas ganz besonderes.
Punxsutawney Phil 2018
Da ich gerade das Video angeschaut habe, habe ich jetzt gerade herausgefunden, dass die Tradition eigentlich aus Deutschland kommt und ich weiß nicht, ob ich jetzt darauf stolz sein soll, oder mich einfach nur schämen soll. Egal in welchem Land man ist, solche wertvollen Traditionen werden glücklicherweise immer übernommen und am Leben erhalten.
Jetzt wo ich so über den Freitag schreibe, habe ich total vergessen zu erwähnen, dass ich eigentlich am Freitag in die National Archives wollte, diese allerdings schon zu hatten. Das ist mir aber erst aufgefallen, nachdem ich das Gebäude zwei mal umrundet hatte, weil ich den Haupteingang, der einfach nur ein kleiner Seiteneingang ist, nicht gefunden hatte.
Samstag, 02/03/2018:
Am Samstag begann der Tag mit einem köstlichen Waffelfrühstück, da meine Gastfamilie großartig ist. Danach haben wir uns zu viert auf eine Geburtstagfeier eines 1-jährigen gemacht, was sehr interessant war, da ich keine kleinen Geschwister habe und auch so nie was mit kleinen Kindern eigentlich zu tun hatte. Wir hatten Kuchen, Spielzeuge und viele Gäste, somit war es wohl ein gelungener Geburtstag. Danach sind wir zum Eastern Market gefahren, wo man verschiedene Köstlichkeiten und auch anderen Kunststücke kaufen konnte. Von dort aus sind wir dann kurz zu FedEx und TraderJoes, um an den viel zu kleinen Kassen unser Essen zu kaufen. Ich weiß nicht warum, aber ich bin ja von Trader Joes begeistert, weil es den Laden in Georgie nicht gibt oder ich ihn noch nie gesehen habe, aber es gibt einfach keine Kassenbänder, sodass man alles in der Hand halten muss. Wir hatten allerdings einen kompletten Kinderfahrradwagen dabei, sodass das etwas länger gedauert hatte.
An dieser Stelle hatte ich mich dann von meiner Gastfamilie getrennt und bin zu den National Archives gefahren. Dort wohnen nämlich die Declaration of Independence, die Bill of Rights und die U.S. Constitution - also somit nur die wichtigsten Dokumente des Landes. Der Raum ist sehr dunkel gehalten und sollte man auch nur im geringsten an Licht denken, wird man schon von den Polizisten dort ermahnt. An sich eine sehr beeindruckende Ausstellung und in den weiteren Stockwerken gab es auch noch etwas zu der Entwicklung der Civil Rights. Die Fahrstühle fand ich übrigens auch ganz toll, da im inneren einfach der Text der Constitution abgedruckt war. Fand ich an sich eine ganz passende und süße Idee. Wahrscheinlich findet sonst niemand Worte an Fahrstuhltüren süß, aber das ist mir reichlich egal. :) Danach bin ich noch nach Georgetown gefahren, da ich mittlerweile abhängig von deren Cupcakes geworden bin und habe dort ganze 40 Minuten angestanden, um zwei Cupcakes zu kaufen. Man sieht, ich passe mich an das Leben im Kapitalismus gut an. Danach begab ich mich auf die Suche nach einer CVS Apotheke, die bestimmte Luftreinigungsfilter hatte, da mich meine Gastfamilie mit dieser schwierigen Aufgabe betreut hatte, allerdings habe ich nach drei Apotheken aufgegeben und kam leider mit leeren Händen, aber einem noch vorhandenen Cupcake nach Hause.
Mein Abendessen an diesem Tag war Fischstäbchen mit Pommes, da ich leider am Freitag vergeblich nach Pommes gefragt hatte, wir aber keine Zuhause hatten. Ich habe diese sogar selbst gebacken und keine Küchenutensilien zerstört. Ein wahrlich erfolgreicher Tag also!
Sonntag, 02/04/2018:
Der Sonntag war ein sehr gesunder Tag mit einer crêpereichen Ernährung. Davor hatte ich nichts spannenderes gemacht als meine Wäsche zu waschen und mein Zimmer aufzuräumen. Danach bin ich in die National Portrait Gallery gegangen, in der sich auch gleichzeitig die National Art Gallery befindet. Ich wurde von beiden Museen positiverweise überrascht, da ich normalerweise einfach keinen Gefallen an Kunstgalerien finde, was mich aber nicht davon abhält, trotzdem in jede zu gehen. Die Hoffnung stirbt eben bekanntermaßen zuletzt. In der National Art Gallery kann man sich die Portraits aller U.S. Präsidenten ansehen und auch die jeweiligen Highlights ihrer Amtszeit durchlesen. In der Artgallery gab es so manche für mich fragwürdige Stücke, aber auch sehr schöne Gemälde. Außerdem konnte man sehen, wie Kunststücke aufbewahrt werden, die in diesem Moment nicht ausgestellt werden, und der Raum dafür sah einfach nur sehr schön aus.
Nach den Museen bin ich dann nach Hause gefahren, da an diesem Tag der bekannte SuperBowl war. Die Eagles haben gegen die Patriots gespielt. Da ich aber die Patriots mittlerweile schon wieder vergessen hatte, musste ich das kurz googlen. So wichtig war das Ereignis auch an sich, die Party war lustig, wir hatten sehr viel frittiertes und Diabetes erzeugendes Essen sowie viele Kinder und Tiere. Das Beste am ganzen Superbowl war ein Schokoladenkuchen sowie die Werbespots. Die Halbzeitshow ist ja normalerweise immer das Highlight, allerdings war es dieses Jahr etwas kontrovers und man hat ein Hologram von Prince abgespielt, was auf den ersten Moment nicht schlimm wäre, hätte Prince nicht ausschließlich vor seinem Tod darum gebeten, so etwas schreckliches niemals zu machen. Demzufolge Good Job Justin Timberlake, alles falsch gemacht!
Wir sind von der Party relativ zeitnah wieder nach Hause, da Eugene einfach noch nicht so viel Geduld hat und haben dann eine Valentinstagsbriefproduktionskette gestartet, bei der ich ganz viele Briefe falten konnte. Da ich mich aufgrund meiner zahlreichen Brieffaltefähigkeiten ja bestens damit auskenne, habe ich natürlich mitgeholfen.
Jetzt wo ich so über den Freitag schreibe, habe ich total vergessen zu erwähnen, dass ich eigentlich am Freitag in die National Archives wollte, diese allerdings schon zu hatten. Das ist mir aber erst aufgefallen, nachdem ich das Gebäude zwei mal umrundet hatte, weil ich den Haupteingang, der einfach nur ein kleiner Seiteneingang ist, nicht gefunden hatte.
Samstag, 02/03/2018:
Am Samstag begann der Tag mit einem köstlichen Waffelfrühstück, da meine Gastfamilie großartig ist. Danach haben wir uns zu viert auf eine Geburtstagfeier eines 1-jährigen gemacht, was sehr interessant war, da ich keine kleinen Geschwister habe und auch so nie was mit kleinen Kindern eigentlich zu tun hatte. Wir hatten Kuchen, Spielzeuge und viele Gäste, somit war es wohl ein gelungener Geburtstag. Danach sind wir zum Eastern Market gefahren, wo man verschiedene Köstlichkeiten und auch anderen Kunststücke kaufen konnte. Von dort aus sind wir dann kurz zu FedEx und TraderJoes, um an den viel zu kleinen Kassen unser Essen zu kaufen. Ich weiß nicht warum, aber ich bin ja von Trader Joes begeistert, weil es den Laden in Georgie nicht gibt oder ich ihn noch nie gesehen habe, aber es gibt einfach keine Kassenbänder, sodass man alles in der Hand halten muss. Wir hatten allerdings einen kompletten Kinderfahrradwagen dabei, sodass das etwas länger gedauert hatte.
An dieser Stelle hatte ich mich dann von meiner Gastfamilie getrennt und bin zu den National Archives gefahren. Dort wohnen nämlich die Declaration of Independence, die Bill of Rights und die U.S. Constitution - also somit nur die wichtigsten Dokumente des Landes. Der Raum ist sehr dunkel gehalten und sollte man auch nur im geringsten an Licht denken, wird man schon von den Polizisten dort ermahnt. An sich eine sehr beeindruckende Ausstellung und in den weiteren Stockwerken gab es auch noch etwas zu der Entwicklung der Civil Rights. Die Fahrstühle fand ich übrigens auch ganz toll, da im inneren einfach der Text der Constitution abgedruckt war. Fand ich an sich eine ganz passende und süße Idee. Wahrscheinlich findet sonst niemand Worte an Fahrstuhltüren süß, aber das ist mir reichlich egal. :) Danach bin ich noch nach Georgetown gefahren, da ich mittlerweile abhängig von deren Cupcakes geworden bin und habe dort ganze 40 Minuten angestanden, um zwei Cupcakes zu kaufen. Man sieht, ich passe mich an das Leben im Kapitalismus gut an. Danach begab ich mich auf die Suche nach einer CVS Apotheke, die bestimmte Luftreinigungsfilter hatte, da mich meine Gastfamilie mit dieser schwierigen Aufgabe betreut hatte, allerdings habe ich nach drei Apotheken aufgegeben und kam leider mit leeren Händen, aber einem noch vorhandenen Cupcake nach Hause.
Mein Abendessen an diesem Tag war Fischstäbchen mit Pommes, da ich leider am Freitag vergeblich nach Pommes gefragt hatte, wir aber keine Zuhause hatten. Ich habe diese sogar selbst gebacken und keine Küchenutensilien zerstört. Ein wahrlich erfolgreicher Tag also!
Sonntag, 02/04/2018:
Der Sonntag war ein sehr gesunder Tag mit einer crêpereichen Ernährung. Davor hatte ich nichts spannenderes gemacht als meine Wäsche zu waschen und mein Zimmer aufzuräumen. Danach bin ich in die National Portrait Gallery gegangen, in der sich auch gleichzeitig die National Art Gallery befindet. Ich wurde von beiden Museen positiverweise überrascht, da ich normalerweise einfach keinen Gefallen an Kunstgalerien finde, was mich aber nicht davon abhält, trotzdem in jede zu gehen. Die Hoffnung stirbt eben bekanntermaßen zuletzt. In der National Art Gallery kann man sich die Portraits aller U.S. Präsidenten ansehen und auch die jeweiligen Highlights ihrer Amtszeit durchlesen. In der Artgallery gab es so manche für mich fragwürdige Stücke, aber auch sehr schöne Gemälde. Außerdem konnte man sehen, wie Kunststücke aufbewahrt werden, die in diesem Moment nicht ausgestellt werden, und der Raum dafür sah einfach nur sehr schön aus.
Nach den Museen bin ich dann nach Hause gefahren, da an diesem Tag der bekannte SuperBowl war. Die Eagles haben gegen die Patriots gespielt. Da ich aber die Patriots mittlerweile schon wieder vergessen hatte, musste ich das kurz googlen. So wichtig war das Ereignis auch an sich, die Party war lustig, wir hatten sehr viel frittiertes und Diabetes erzeugendes Essen sowie viele Kinder und Tiere. Das Beste am ganzen Superbowl war ein Schokoladenkuchen sowie die Werbespots. Die Halbzeitshow ist ja normalerweise immer das Highlight, allerdings war es dieses Jahr etwas kontrovers und man hat ein Hologram von Prince abgespielt, was auf den ersten Moment nicht schlimm wäre, hätte Prince nicht ausschließlich vor seinem Tod darum gebeten, so etwas schreckliches niemals zu machen. Demzufolge Good Job Justin Timberlake, alles falsch gemacht!
Wir sind von der Party relativ zeitnah wieder nach Hause, da Eugene einfach noch nicht so viel Geduld hat und haben dann eine Valentinstagsbriefproduktionskette gestartet, bei der ich ganz viele Briefe falten konnte. Da ich mich aufgrund meiner zahlreichen Brieffaltefähigkeiten ja bestens damit auskenne, habe ich natürlich mitgeholfen.
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