Donnerstag, 26. Juli 2018

Back to ... ?

Salut,

ich bin nun seit ein paar Stunden wieder in Deutschland zurückgekehrt und habe davor den letzten Monat mit Reisen verbracht und abgeschlossen. Dazu werde ich eventuell noch einen Eintrag verfassen oder so, ich bin mir da noch nicht so sicher. Ich würde gerne ein Video mit den ganzen Fotos und Videos schneiden, aber dazu müsste ich mir erstmal die Fähigkeit dessen aneignen. Oder ich zwinge einfach Caroline. :D 

Ich bin nun jetzt nach circa 12 Stunden Schlaf aufgewacht und es ist nachts und ich habe wahrscheinlich total Jetlag oder was auch immer. In New York City habe ich den letzten Tag im ER verbracht und hatte Dienstag dann noch am offiziellen Programm teilgenommen. Dort haben wir im State Department nochmal über alles was so passiert ist geredet und Tipps für die Rückkehr bekommen. Dies beinhaltet hauptsächliches übliche deutsche Bürokratie mit denen ich morgen ganz viel Spaß haben werde. 

Es ist sehr seltsam, wieder hier zu sein, in einem Ort, den ich nicht mag und mich nicht wohl fühle. Es war zwar schon vor dem Jahr USA keine Heimat, aber jetzt fühlt sich alles noch viel fremder und verkehrter an und ich würde am liebsten alles in meinem Zimmer wegwerfen. Wenn ich es ein Jahr lang nicht gebraucht habe, vermisse ich es ja scheinbar nicht so richtig. Wir waren sogar schon bei McDoof, aber da ich dort seit fast über einem Jahr nicht mehr gegessen habe, ist mir richtig schlecht. Wenigstens ist es in Deutschland nicht ganz so ekelhaft wie in den USA, so dass man das ganze Fett richtig sehen kann, aber naja. Ist ja immer noch McDonalds. Alles ist klein, grell und jeder beschwert sich über alles. Willkommen in Deutschland. Mit meiner Bank hatte ich auch schon bereits noch aus den USA telefoniert und da wurde ich auch erstmal nur angeschrien. Ich weiss nicht, was ich davon so halten soll, da die eigentlich gut war, aber bei so einem freundlichen Gespräch möchte man am liebsten wechseln. Haha. Das war es dann auch schon wieder mit meinen Eindrücken von Zurück in Deutschland. Ich weiss noch nicht, ob ich für Aberdeen oder sonst was einen eigenen Blog machen werde, da ich eigentlich sehr gerne schreibe, aber dann natürlich nicht mehr auf Deutsch, damit jeder meiner Freunde den lesen können und nicht nur ein winziger Teil. 

Liebe Grüße aus dem Aus-Inland.

Tina

Montag, 2. Juli 2018

Still alive, New Mexico, Chaco Culture, Grand Canyon

Buenas tardes!
Ich wollte mich nur mal wieder aus dem nichts in den USA melden. Ich bin in den letzten Tagen durch New Mexico, Arizona und Nevada gefahren und habe sehr beeindruckende aber auch seltsame Landschaften kennenlernen duerfen. In New Mexico habe ich in Santa Fe angefangen und bin dann nach Los Alamos und White Rock gefahren. Diese beiden Orte waren in denen das Manhattan Projekt stattgefunden hat. Genau so unheimlich sieht die Gegend auch aus und irgendwie war es ein seltsames Gefuehl, dort zu sein an einem Ort, der fuer die Katastrophen unserer Menschheit Schuld sind. Lissa hatte mir empfohlen dorthin zu fahren und dann zum Bandelier National Park zu fahren. Dies habe ich dann auch gemacht und da dort oben alles Gelaende der US Regierung fuer seltsame Atomtests ist, wurde man freundlicherweise immer auf die willkuerlichen Kontrollen hingewiesen. Ich wollte eigentlich in Bandelier campen, allerdings ist es Juni / Juli und sehr heiss, sodass die Feuergefahr ueberall auf extrem eingestuft wurde und man entweder nicht reingelassen wird, oder einfach kein Feuer machen darf - wer haette das nur erwartet. Danach habe ich mich auf den Weg nach Albuquerque gemacht und habe mich auf einen Walmart Parkplatz gestellt. Dieser war allerdings sehr laut, sodass ich nach 10 Minuten ueberlegt habe, mir ein Motel zu nehmen. Es ist letztendlich ein AirBnb geworden und es war toll. Der Host hatte mir sogar selbstgemachte Suppe angeboten und dann haben wir noch bis 2 Uhr morgens uns unterhalten. Da ich ja alleine Reise, muss ich diese Chance nutzen, um Gespraeche zu fuehren, die ueber excuse me hinausgehen. Morgens hat er mir dann noch ein paar Tipps gegeben und ich habe mich in die Altstadt Albuquerques aufgemacht und habe dort ein paar alte Haeuser, Kirchen und Maerkte angeschaut. Die Staedte in New Mexico sind aller sehr von den indianischen Staemmen beeinflusst, die ihre Waren verkaufen und die Haeuser in New Mexico sind einfach sehr schoen anzuschauen. Danach habe ich mich auf dem Weg zum Chaco Cultural National Park gemacht. Vorab falls irgendjemand das vorhat, macht es nicht alleine hihi so wie ich. Und nehmt ein besseres Auto als ich. Immerhin hatte ich genuegend Sprit. Zuerst nimmt man die Interstate, dann eine kleine Highwaystrasse, dann eine Kiesstrasse und danach nimmt man keine Strasse sondern faehrt einfach im Dreck rum. Ich bin nun sehr geuebt im Offroadfahren, da mir nichts anderes uebrig blieb. Ich fand es allerdings sehr lustig in der Situation, aber da man mitten im Nichts ist, hat man natuerlich auch keinen Handy- oder Internetempfang, sodass wenn man ein Problem mit dem Auto hat, ca. 20 Meilen zurueck zu einer normalen Strasse wandern muesste. Vielleicht sollte man in diesem Fall sein Schicksal auch einfach akzeptieren und sich an das Leben dort anpassen. Es gab zudem Kuehe. Kuehe, die auf der Strasse stehen, Ziegen, die dich anschauen, als haetten sie noch nie einen Menschen gesehen und als ich dann endlich ankam, habe ich die Ruinen besucht. Die Ruinen sind Weltkulturerbe - wusste ich gar nicht, ich wollte dorthin, weil ich es auf Google Maps gefunden hatte und den Namen lustig fand - und als ich so durch die alten Ruinen der Chaco Culture gelaufen bin, hat mich ein sehr grosses Reh angestarrt, bis ich umgedreht bin. Ich wusste wirklich nicht in dem Moment, ob es schon Plaene fuer meinen Tod geplant hatte, oder einfach kaum Menschen sieht. Die Gegend dort ist wirklich fernab jeglicher Zivilisation. Ich denke ich war noch nie so weit von einer Stadt oder irgendwelchen menschlichen Lebensweisen entfernt. Es war ein sehr tolles Gefuehl und die Stille dort ist unglaublich. Ich bin froh, dass ich die USA so richtig kennenlernen kann und nicht nur als kompletter Tourist gefuehrte Touren mitmache auf meiner Reise. Ein grosser Teil meines Roadtrips beinhaltet ins Nichts zu fahren und die Landschaft zu geniessen und die Vorfahren dieses Landes damit zu ehren, ueber sie zu lernen. Ich habe mich in New Mexico verliebt und bin einfach begeistert von den ganzen Felsenformationen und endlosen Landschaften, die einfach unbeschreiblich und unvergleichlich sind. Nachdem ich dann wieder fahren wollte, hatte ich ja leider keinen Handyempfang und so bin ich nach meiner Karte eine andere Nicht-Strasse entlangefahren. Es ist zwar ein Risiko, aber die Karte war dann doch richtig und ich habe nach 2 Stunden Nichts, Kuehen, angemalten Steinen und seltsamen Farmen, die seeeeehr selten und unheimlich aussahen, zurueck in die "Zivilisation" gefunden und bin nach Church Rock gefahren. Dort wollte ich eigentlich einen Felsen anschauen, aber da es schon nach Sonnenuntergang war, bin ich nur in den State Park gefahren und habe einen anderen Felsen angestarrt. Dort habe ich einen seltsamen Vater gesehen, der mit seinen 7 Soehnen mitten auf der Strasse unbedingt das Lassowerfen ueben musste und selbst auf Draengen der Kinder nicht von der Strasse gehen wollte mit seinem Plastiksteinbock. Irgendwann ist er dann endlich von der Strasse und hat mich durchgelassen, sodass ich meinen Weg nach Winslow, Arizona machen konnte. Die zweistuendige Fahrt war sehr anstrengend, da ich schon den gesamten Tag eigentlich rumgefahren bin und sehr sehr muede war, aber irgendwann bin ich dann doch angekommen. Stilsicher habe ich dann doch auf einem Walmartparkplatz  geschlafen, was aber besser als der letzte war, da dieser Walmart - man glaubt es kaum - nach 8 Uhr geschlossen hatte. 

Am Morgen bin ich nach den Reisetipps von Brandon vom AirBnB zum La Posada Hotel gefahren, was in Winslow liegt. Ich fahre uebrigens teilweise Strecken der Route 66 und Winslow hat man das sehr angesehen. Es war ein sehr schoener, kleiner Ort und das La Posada Hotel ist eines der Bahnhofhotels, das noch existiert. Es sieht wunderschoen von innen aus und man hat auch gar nicht gemacht, dass ich nur als Tourist dort war. Die Kamera war nur Deko.Danach habe ich mich auf zum Meteorkrater gemacht, der Mitten in der Wueste Arizonas liegt. Er war sehr tief und gross und seltsam. Danach bin ich dann weiter ins Nichts und auf zum Grand Canyon gefahren.

Am Grand Canyon angekommen - man braucht wieder sehr viel Sprit, nur zur Sicherheit - merkt man, dass der Grand Canyon in den USA ist. Ohne Auto ist es teilweise unmoeglich, alles zu sehen, da man bei der Desert View Seite, dort habe ich uebrigens auch gecampt, 22 Meilen rumfahren muss. Nachdem ich mich auf meinen Campingplatz - Stellplatz Nummer 23 natuerlich - haeuslich eingerichtet habe und aus Versehen, die falsche Gebuehr gezahlt habe, habe ich mich auf den Weg zu den unterschiedlichen Aussichtspunkten gemacht. Ich habe jeden einzelnen abgefahren. Beim Watchtower in Desert View kann man sogar ausserhalb des Gelaenders etwas runterklettern. Der Grand Canyon ist einfach unbeschreiblich und mehr kann ich dazu auch nicht sagen. Man faerht stundenlang auf diesem flachen Gelaende und dann ist da ploetzlich dieser riesige, atemberaubende Canyon. Bei einem weiteren Aussichtspunkt habe ich dann einen Pfad hinunter in den Canyon gefunden, der aus irgendeinem Grund nicht wirklich auf der Karte eingezeichnet ist. Diesen bin ich fuer 30 Minuten runter und waere ich weitergegangen, haette ich wohl irgendwann unten das Ende gefunden. Da ich allerdings erst um 11 Uhr morgens angekommen bin, hatte ich nicht mehr so viel Zeit, und wollte natuerlich alles anderes am South Rim sehen. Desert View ist wesentlich weniger von Touristen befallen, die alle zum Mather View Point gefahren werden. Dort bin ich nur sehr kurz geblieben, da diese Stele auch im Vergleich zum Osten und Westen des South Rims nicht gaaaaaaaanz so beeindruckend sind. Im Visitor Center kann man sich zudem Filme angeschauen und es gibt natuerlich Souvenirshops. Im Westen ist Hermits Rest und dieser Teil des Canyons ist auch sehr sehr schoen und atemberaubend. An dieser Stelle des Parks gibt es allerdings Shuttles, die einen zu den Aussichtspunkten herumfahren und so bin ich beim ersten ausgestiegen, zum zweiten gewandern und dann beim dritten wieder eingestiegen, da ich den Sonnenuntergang an einem ganz bestimmten Punkt auf Empfehlung einer der Park Rangers sehen wollte. Und sie hatte vollkommen recht damit, da dort kaum Touristen waren, man wieder etwas in den Canyon klettern konnte, und es einfach mit dem Colorado River wunderschoen war. Es ist zudem windiger als erwartet, aber eigentlich ist es nur logisch bei diesen Hoehen. Nach Sonnenuntergang gibt es dann noch einen einzigen Bus zurueck zum Visitor Center und Grand Canyon Village und ich bin dann beim Shrine of the Ages ausgestiegen. Dies ist der Friedhof und dort gab es um 9.30 eine Tour von den Rangern. Dies ist eines der schoensten Rangerprogrammen, da man etwas ueber die Leute erfahert, die frueher dort gelebt haben. Dabei haben die Ranger eine Tour auf die Beine gestellt, bei denen sie in die Rollen der Verstorbenen schluepfen und sich uns vorstellen. Danach habe ich dann wieder auf den Bus gewartet und bin dann zuruck zu meinem Campingplatz. 

Am naechsten Morgen wollte ich dann eigentlich den Sonnenaufgang anschauen und habe mir um 4 Uhr den Wecker anhoeren durfen, allerdings war ich einfach zu muede und erschoepft, sodass ich den Sonnenaufgang nur von meinem Zelt aus gesehen habe. War aber auch schoen. Danach bin ich dann auf zum Bright Angel Trail gemacht. Mit vollgepackten Rucksack habe ich den Trail angefangen und bin um 9 Uhr los in den Grand Canyon. Ich finde nur so, kann man wirklich verstehen und erleben, was der Grand Canyon ueberhaupt bedeutet, da man von oben aus jegliche Faehigkeit verliert, Distanzen zu messen und sich vorzustellen. Beispielsweise die Breite des Colorado Rivers. Von oben sieht es auch, als waere es nur ein ein paar Meter breiter Fluss. Er ist allerdings so breit wie ein Footballfeld. Nach 39 Minuten habe ich es dann zum ersten Resthouse geschafft, das nach 1 1/2 Meilen Wasser und eine Toilette sowie schatten bietet. Dann wollte ich eigentlich weiter, aber da an dem Tag jemand in den Abgrund gestuerzt ist, wurde der Verkehr in beide Richtungen gesperrt. Nach 40 Minuten sind dann zwei Parkranger runtergerannt gekommen und haben mit der Rettung angefangen. Man muss sich das erstmal vorstellen, wenn man 1 1/2 Meilen mit schweren Gepaeck runterrennen muss, um jemanden zu retten, der vielleicht gerade seine letzten Atemzuege macht. Nach 50 Minuten durften wir dann auch weiterwandern. Die Person wurde dann mit dem Helikopter abgeholt, was einen Riesenlaerm gemacht hat, in der doch sehr Stillen Landschaft, sobald von sich von den Touristen losgerissen hat. Eigentlich wollte ich nur bis 10.20 AM runterwandern und dann wieder hochwandern, weil ich nach zeitlichen Gruenden eigentlich eher fahren wollte, aber da es so gestoppt wurde und ich schneller als erwartet war, bin ich dann doch weitergegangen. Mit jedem Schritt den man macht, veraendert sich der Grand Canyon, verbreitert sich der Canyon und es wird immer heisser. Die Hoehenunterschiede, die man dabei zuruecklegt, spuert man jede Sekunde. Man faengt bei 6.850 Feet an und das 3 Meilen Resthouse liegt bei 4748 Feet. Es war es aber total Wert und es gab auch ein paar Stellen, an denen ich etwas rumklettern konnte. Kurz vor 11 Uhr war ich dann am 3 Meilen Resthouse und habe dann eine halbe Stunde Pause gemacht. Der Aufstiegt war die Hoelle, und das obwohl ich knappe 9 Flaschen Wasser dabeihatte, die ich bin zum 1 1/2 Mile Resthouse auch aufgebraucht hatte. Zudem gab es bei den Resthouses Wasser, mitdem ich mich komplett nass gemacht habe, was allerdings immer nur so 5 Minuten gedauert hat, bis man wieder komplett trocken ist. Um 12.30 habe ich es dann bis zum naechsten Resthouse geschafft und war sehr froh, von nun an den einfachen Weg vor mir zu haben. Je weiter man runter geht, desto schwieriger wird alles auch.Um 1.46 PM bin ich dann endlich wieder oben angekommen und war extrem gluecklich und koerperlich am Ende. Also nicht richtig am Ende, aber mir tut immer noch alles weh, aber das war es total wert. Danach habe ich dann noch das Hopi House angeschaut und habe mich dann auf den Weg zum Hoover Dam gemacht. Diesen habe ich um 8 uhr abends dann auch erreicht und ich war mega gluecklich. Seit ich 11 Jahre alt bin, wollte ich schon immer diese Landschaft sehen und ich bin froh, dass ich nun endlich die Moeglichkeit dazu habe. Um 10 Uhr abends bin ich dann auch endlich in meinem Hotelzimmer in Las Vegas angekommen, habe ein Bad genommen und nach 5 Tagen mal wieder eine warme Mahlzeit zu mir genommen. Das war es nun auch schon wieder und ich erkunde heute Las Vegas, Death Valley und die Mojave Wueste! :)

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