Mittwoch, 16. August 2017

First Weekend

Hudson River + New York City
Salut,

Ich lasse New York mal noch dezent aus und wollte kurz - als ob ich das überhaupt könnte - so erzählen, was ich an meinem ersten Wochenende so getan habe. Alsoooo am Freitag konnte ich im Gegensatz zu ein paar anderen Teilnehmern bis 8 Uhr ausschlafen, da mein Supershuttle zum Flughafen das Letzte war und ich erst 10:25 Uhr losfahren musste. Meine Zimmerpartnerin durfte schon um 3 Uhr morgens abreisen, was mir ein wenig Leid getan hat, aber naja.. sonst kommt sie ja nie in ihrer Platzierung an. Um halb 9 sind wir zu dritt noch ein allerletztes Mal frühstücken gegangen und so gegen 9:30 Uhr haben dann so langsam alle restlichen Teilnehmer ausgecheckt. Viele waren ja nicht mehr da und so waren nur noch die Zugfahrer und Flugzeugmenschen übrig. Scheinbar sind wir jetzt aus persönlichen Gründen auch nur noch 74 Teilnehmer, aber ich hoffe wirklich, dass jemand nachrücken kann, damit dieser Platz nicht allzu verschwendet war. Ich finde es sehr schade und möchte es deswegen nicht verschweigen, aber das muss ja jeder selbst wissen.


Vom Hostel aus sind wir dann zu zehnt Richtung Flughafen La Guardia gefahren worden... Der Kofferraum des Shuttles war etwas zu klein für unseren ganzen Koffer, sodass wir die noch mit nach vorne gequetscht haben. Die Fahrt zum Flughafen kam mir irgendwie ewig vor, weil man in Manhattan gefühlt eine Stunde für einen Block braucht, aber irgendwann kamen wir dann doch noch am Flughafen an. Vor dem Gebäude gab es glücklicherweise nochmal eine kostenlose Kofferwaage, die diesmal auch gestimmt zu haben scheint, denn mein Koffer wog sagenhafte 22,6 kg. Das einzige von dem die Grammzahl erkenntlich war, war die Schokolade, die ich noch komplett ins Handgepäck gestopft hatte, umso mehr freute es mich deswegen, dass es doch noch Sinn hatte. Außerdem mussten wir sowieso schon jeder für den Koffer 25$ zahlen und American Airlines ist wirklich sehr penibel beim Gewicht, sodass manche mit minimalem Übergewicht zuzahlen mussten.  La Guardia ist ein sehr kleiner Flughafen, sodass man nach den Sicherheitskontrollen sofort zu den Gates kommt. Bei der Sicherheitskontrolle musste man sogar seine Schuhe ausziehen und mein Laptop wurde nochmal extra auf Sprengstoff und Drogen untersucht. Danach hatten wir allerdings noch ein bisschen Zeit - manche eine Stunde, andere sechs - und haben uns in Richtung essen bewegt. Es gab einen Beer Garden, Sushi + andere japanische Mahlzeiten, Hamburger und noch so einen seltsamen Laden. Das lustige war, dass man sich an den Tisch gesetzt hat und jeder sein eigenes Tablet hatte, auf dem man entweder Nachrichten lesen konnte oder Spielen spielen. Auch so manche Datingapps waren da drauf zu finden. Hauptsächlich sind sie allerdings dazu da, damit man seinen Flug nicht verpasst und um Essen zu bestellen. Ich hatte mir Ramen-Suppe und Orangensaft bestellt und nachdem man bezahlt hatte, konnte man entweder warten oder ein Spiel für 2$ spielen, das einen ermöglicht, dass das Restaurant, wenn man es innerhalb eines bestimmten Zeitfensters schafft, die Kosten für das Essen übernimmt. Aber ich war leider zu geizig, um noch mehr Geld auszugeben, deswegen habe ich einfach so weiter ein Spiel gespielt, bei dem man seinen Finger um Hindernisse herumführen musste. Da fühlt man sich doch gleich viel erwachsener. ^.^



Nach dem Essen war es dann auch schon Zeit, uns zu zweit zum Gate zu begeben, und dann, endlich ins Flugzeug in Richtung neues Zuhause einzusteigen. American Airlines hat wirklich seltsame Maschinen... Ich bin zwar noch nicht so oft geflogen, aber es gab immer nur vier Sitze in einer Reihe und die Klimaanlage war auch kaputt von dem her, naja. Es war einfach seltsam. Zum Glück habe ich den Fensterplatz bekommen, da war es mir immerhin möglich, die ganze Zeit sinnfreie Fotos zu machen und professionell hinauszustarren. Man muss dazu nämlich erst den richtigen Starrwinkel finden und das bedarf jahrelanger Übung.

Nach der Landung sind wir erstmal im Flughafen angekommen. Dank meinem Gastbruder (der Bruder von der Person, bei der ich wohne, der aber so alt ist wie ich?) weiß ich nun auch, dass Atlantas Flughafen ein vergleichbares Passagieraufkommen wie alle Flughäfen in London - oder war es England? - zusammen hat. Es war sehr beeindruckend und überall waren Menschen. Zum Gepäckholen mussten wir allerdings in den Keller gehen, von dem viele nicht mal wissen, dass er existiert. Aus dem Grund habe ich dann auch meine Host nicht gesehen, sodass sie die Hosts vom anderen CBYX Teilnehmer angerufen haben und ihre Pläne in Richtung Kidnapping bekanntgaben. Nach einer kurzen Warte- und Bedenkzeit, haben wir uns dann aber gefunden und konnten endlich Richtung Heimat fahren. Beau, unser Hund, hat sich erstmal sehr aufgeführt, da er sich anscheinend bei Fremden immer sehr aufmerksamkeitsbedürftig verhält, aber er hat sich gefreut. Kurz nachdem ich meine Koffer hoch in mein neues Zimmer gebracht hatte, sind wir dann losgefahren und ich habe ein bisschen von der Nachbarschaft, Acworth und Marietta gesehen. Die Schwester meiner Host (ich weiß das klingt seltsam, aber ich weiß einfach nicht, was ich sonst schreiben soll) arbeitet in einem Eisladen, in dem sie das Eis frisch und mit seeeeeehr sehr viel Kälte, dessen Name ich vergessen habe, herstellen. Danach sind wir nach Marietta, wo wir einen Bubble Tea getrunken habe. Ich bin auch nicht an den Kügelchen erstickt, worauf ich wirklich sehr stolz bin. So ziemlich war der Tag dann auch schon vorbei und ich habe eigentlich noch versucht auszupacken, bin dann aber irgendwann währenddessen eingeschlafen.

Am nächsten Morgen sind wir dann zum Campus gefahren, um ihn genauer anzusehen und um meine ID-Card zu holen. Danach sind wir dann alles abgelaufen, haben meine Klassenräume gesucht und gefunden und haben außerdem fast alle Bücher gekauft. Der Bookstore dort ist einfach riesig und hat erstmal eine riesige Fanartikelabteilung mit allen erdenklichen Gegenständen in den Farben Gold und Schwarz der KSU. Im Sportcenter haben wir sogar eine kleine Führung von einem Mitarbeiter bekommen, weil ihm gerade wohl langweilig war bzw. wir rein rechtlich gesehen nicht einfach so reinwandern durften, da ja nur ich als Student registriert bin. Das Center hat auf jeden Fall 8 eigene Tennisplätze, einen Baseballplatz, ein Feld von dem ich den Zweck noch nicht ganz so verstanden habe..., ein riesiges Schwimmbecken, drei Ebenen mit Fitnessgeräten, eine Laufstrecke im Gebäude sowie 4 Basketballfelder in der Halle. Achja und dann wäre da noch eine riesige Boulderwand. Und da ich als Studentin eingeschrieben bin, ist das natürlich alles kostenlos. Abends haben wir dann noch Animes geschaut und Spekulatius gebacken, weil wir beide schon Lust auf Weihnachten hatten. Außerdem habe ich das erste Mal seltsame, gesunde Mahlzeiten gegessen, die südamerikanischen Reis und Gemüse enthalten haben. Diese Abwechslung zum ausschließlich verzehrten Fastfood in New York kann ich deswegen auch nur willkommen heißen. :)

Sonntag morgen habe ich fast verschlafen, es dann aber doch noch geschafft, aufzustehen und zu duschen. Das Ziel unserer frühen Abreise war die Messe um 7:30 Uhr in der Saint Catherine of Siana Catholic Church. Die Messe war im Vergleich zu deutschen Messen wesentlich länger, fröhlicher und herzlicher und ich war wirklich sehr überrascht. Danach gab es um 9 Uhr ein kostenloses Frühstück in der hauseigenen Schule und seeeehr lange Vorträge vom Pastor, einem Professor und der Schulleiterin über die Grundsätze der katholischen Kirche hier. Die Gemeinde und generell auch alle Studenten hier sind scheinbar sehr religiös und engagiert. Meine Host unterrichtet nämlich ab nächsten Sonntag die Sunday School für Kinder im ersten Schuljahr. Nach den Vorträgen, die bis circa 12:30 pm gegangen sind, fuhren wir dann zur restlichen Familie, auf die ich dort das erste Mal getroffen bin. Dort haben wir ein zweites Frühstück bekommen und es ist wirklich toll in so eine liebevolle Famlie aufgenommen zu werden. :) Da wir für Montagabend für ein Dinner eingeladen wurden, haben wir nachdem wir wieder zuhause waren auch gleich überlegt, was man machen könnte. Da wir allerdings nicht alle Zutaten für eine übertriebene Schwarzwälderkirschtorte bekommen haben, haben für uns für niederländische Apfelflapfen entschieden, die nicht nur lustig klingen, sondern auch extrem lecker sind!


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