Halloo!
Nun ist es bald soweit. Ich werde ins Flugzeug steigen und Deutschland erstmal für ein paar Monate den Rücken kehren. Dafür, dass ich schon in nur 3 Tagen fliegen werde, bin ich noch relativ ruhig und entspannt. Viele meiner 'neu' gewonnenen Freunde, die ebenfalls das PPP bekommen haben oder so einen Austausch machen, sind schon geflogen oder reisen gerade durch die Welt. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich nicht weiß, wie ich dieses Gefühl beschreiben soll. Nun, da ja mein langjähriger Traum endlich in Erfüllung zu gehen scheint. So viele Jahre habe ich es mir gewünscht und es hat nie geklappt und nun soll alles schon in drei Tagen losgehen? Vielleicht kommt die Nervosität ja doch noch in ein paar Stunden. Wobei Nervosität wohl eher durch Vorfreude und Abenteuerlust ersetzt werden kann. Bis jetzt fühlt es sich nicht an, als würde ich eine Heimat verlassen, sondern wohl eher als würde ich endlich in mein neues Zuhause losziehen - der Welt. Es ist eine Schande, dass so wenig Menschen die Chance zum Reisen bekommen und manchmal ihr Leben nur an einem Ort verbringen müssen. Um hier noch ein bisschen zu beschreiben, was ich die letzten Tage so gemacht habe, fange ich mal mit Berlin an. Sorry! Das könnte nun wohl etwas länger werden. ¡Que lo pases bien!
Letztes Wochenende habe ich mich unerwartet auf den Weg gemacht, um meine beste Freundin doch noch einmal vorm Abflug zu besuchen. Das Problem war nur, dass ich hier in Niederbayern hänge und sie in Berlin wohnt. Berlin! Meine mit Abstand wirklich Lieblingsstadt in Deutschland - sei es architektonisch, auf Grund der Größe oder wegen dem ganzen Leben, das man dort findet. Die Stadt steht nie still. OK, Sonntags war es auch etwas ruhiger, aber dennoch findet man immer irgendwo jemanden herumwuseln und ich liebe das einfach. Ich mag keine Stille. Stille macht mich nervös und sorgt für Anspannung. Also machte ich mich jedenfalls auf den Weg und war nach einer kurzweiligen Reise von nur 8 1/2 Stunden schon in der Hauptstadt dieses Landes. Vor ein/zwei Jahren kam mal zwischenzeitlich die Frage auf, ob ich aus beruflichen Gründen nicht nach Berlin ziehen soll. Es wäre bestimmt auch sehr schön geworden. Aber dann hätte ich wohlmöglich nicht mehr diese großartige Chance vom PPP bekommen. Alles hat wohl so seine Gründe.
In Berlin habe ich noch ein paar erholsame und lustige Stunden mit meiner besten Freundin verbracht. Wir sehen uns zwar in letzter Zeit nicht häufig, aber es gibt immer solche Menschen - man sieht sie selten, aber es ist als wäre man nie voneinander getrennt worden. Sonntags waren wir dann auf Wunsch meinerseits noch im Berliner Tiergarten. Ich war zwar wirklich verhältnismäßig oft in Berlin in letzter Zeit, aber dort hatte ich es noch nie hingeschafft. Und ich weiß jetzt auch warum: Der Tiergarten ist riesig. Und das ist bloß der kleinere zoologische Garten. Wir haben insgesamt mehr als sechs Stunden dort verbracht und naja ok wir waren vielleicht etwas langsam im Reptilienhaus, weil wir uns über jede Schlange, Schildkröte und Eidechse gefreut haben, aber bei solchen wundersamen Gesichtern ist das ja wohl kaum verdenkbar, oder?
Der Tiergarten war wirklich beeindruckend nahezu monströs und hatte noch ein eigenes Schloss mit einer Ausstellung zu dessen Geschichte. Zuvor liefen wir allerdings noch den Wisents und Bisents über den Weg, ein paar Hirschen und einem sehr seltenem Exemplar eines sogenannten Baggers. So ein komisches Tier habe ich noch nie in einem Zoo gesehen, aber glücklicherweise gab es ja ein Hinweisschild, um auf dessen gefährdeten Lebensraum aufmerksam zu machen. Angeblich gab es auch eine kleine Eisenbahn, die verschiedene Haltestellen angefahren hat, jedoch hielten wir das eher für ein Gerücht, denn es gab zwar definitiv Haltestellen, aber wir haben nicht ein einziges Mal die berüchtigte Bahn gesehen. Und auch nicht gehört.... Sehr verdächtig... Da wir erst so spät aufgestanden sind, überkam uns natürlich auch recht zeitnah ein Hungergefühl, sodass wir kurz nach dem Reptilienhaus und dem Schloss uns auf den weiten Weg zur Kantine machten. Da gab es echt ein reichliches Angebot, was uns überforderte, sodass wir nur Schnitzel mit Pommes bzw. ein vermeintliches Schnitzel, das eigentlich ein Fisch war, nahmen. Aber das Highlight dort war einfach, dass sie neben den Tischen mehrere riesige Aquarien aufgebaut hatten. Zu meinen Lieblingstieren gehören Rochen und dort gab es gleich drei davon. Und einen aufmerksamkeitsliebenden Fisch. Losgerissen davon, schritten wir voran und verirrten uns nur circa drei Mal, da der Tiergarten echt riesig war und wir erst die Elefanten sehen wollten, dann das Raubtierhaus, davor aber noch Wölfe kamen und die konnte ich wohl schlecht auslassen. Zudem gab es ganz viele Kamele, Schafe, Wolfshunde, Pandas (aber nur die kleinen roten), ein begehbares Kängurugehege, ein Makiwald (auch hier durfte man rein und konnte die Makis streicheln, Makis sind soooo flauschig *_*), Nashörner, Giraffen und viiiieeeles mehr. Vor dem Raubtierhaus haben wir uns ebenso nochmal verlaufen, aber als wir endlich ankamen, konnte man die Tiger bestaunen. Die Löwen sind leider aufgrund von Renovierungsarbeiten umgezogen, aber man konnte ein Bild ansehen. Ist ja fast das Gleiche. :) Dem Ende hingegen wollten wir noch in den Streichelzoo, der allerdings schon zu hatte, damit die Ziegen und Schafe auch mal ihre Ruhe vor nervigen Kindern wie uns haben. Und leider konnten wir nach den Pinguinen auch keine Bären mehr sehen, da die Zeit einfach zu knapp war. Aber der Berliner Tiergarten ist auf jeden Fall einen Besuch wert!
Abends waren wir dann noch am Alex(andersplatz), wo die Weltuhr zu finden ist. Ich liebe diese Uhr einfach. Sie zeigt die gesamte Zeit der Welt an und wenn man die so vor Augen geführt bekommt, merkt man erstmal wie klein diese Welt doch ist. Und wie wir Menschen uns selbst durch einen angeblichen Zeitmangel unter Druck setzen. Erwähnenswert ist noch, dass es am Alex in der U-Bahn den besten Crêpe der Stadt gibt und das nur für zwei Euro. ^.^ Da ich ja Crêpes liebe und mich etwas auskenne, kann ich den nur jeden empfehlen. Mittlerweile hat die Bedienung zwar nach 2 Jahren - wer hätte das nur erwartet - gewechselt, aber der Teig ist der selbe geblieben. Es ist im übrigen ziemlich schwer eine Überleitung von Crêpes zu finden, da man ja da eigentlich immer beim Thema bleiben möchte aber gut. Spät abends sind wir noch ins Kino gegangen... Da die U-Bahn nicht fuhr und wir zu faul zum Laufen waren, blieben wir am Alex, was wohl ein ziemlich teurer Fehler war. Aber gut.. man geht ja gerne für 15€ ins Kino. Valerian war dafür allerdings wirklich ein sehr schöner Film mit beeindruckenden Bildern.
Am nächsten Morgen wurden wir dann wie auf Wolken getragen von einem laut pochenden Hammer in der Wand des Nachbar geweckt. Ok, es war schon halb 8 Uhr morgens, aber wir hatten eigentlich trotzdem vorgehabt, das Erwachen etwas ruhiger zu gestalten. Um dem entgegenzuwirken, gingen wir dann zu einem ruhigen Café und haben dort gefrühstückt. Es war wahrscheinlich mit das teuerste Frühstück in meinem Leben bis jetzt, aber die Pfannkuchen waren toll. Außerdem hab ich zu meinem Tee ein kostenloses Glas Wasser bekommen und da war ich schon wieder hin und weg und konnte mein Glück kaum fassen. Danach haben wir uns noch an einen kleinen Kanal gesetzt und die Natur genossen. Ich weiß wirklich nicht, woran manche immer unnötigen Stress in Großstädten sehen, aber ich kann dort einfach nur entspannen. Nachdem ich dann meine Freundin noch mit zur Arbeit begleitet habe, hatte ich noch knapp eine Stunde, in der ich noch ins Regierungsviertel gefahren bin und von dort aus bis zum Hauptbahnhof gelaufen bin. Ich werde Berlin sehr vermissen, aber man kann ja nicht immer nur zu einem Ort reisen!
Am Mittwoch bin ich mit meinen Freunden außerdem noch nach Regensburg gefahren, da wir Langeweile hatten und die Hochschule anschauen wollten. So manche Menschen studieren doch tatsächlich nach dem Abitur, sodass es sogar Sinn gemacht hat. Der Tag dort war auch nochmal klasse und facettenreich, sodass ich mir als talentierter Mensch sehr wohl vorkam. Neben interessanten Einblicken von Außen auf das Regensburger Theater sind wir noch so durch die Stadt gewandert. In alten Erinnerungen schwelgend schritten wir an einem Reisebüro und einem Wolfsbuch vorbei, um uns dann zeitweilig für das beste Eis der Stadt angestellt. Da sie sogar Warteschilder hatten, um eine etwaige Schlange zu organisieren, versprachen wir uns sehr viel davon und wurden positiv beeindruckt. Ich hatte eine Kugel Banane, Himbeere-Joghurt und Mandarine (was sehr seltsam schmeckte) und das Gerücht stimmt wohl... irgendwie. Zuvor hatten wir uns an die Donau zu den coolen jungen Menschen gesetzt und uns allerdings ohne Alkohol den Sonnenuntergang angeschaut. Das war es dann auch schon wieder aus Regensburg.
Gestern waren wir noch ein letztes mal in Passau asiatisch essen und haben unsere Fähigkeit mit Stäbchen zu essen mehr oder minder perfektioniert. Nach dieser knapp zweistündigen Angelegenheit begaben wir uns dann ins Kino, um eine filmtechnische Meisterleistung zu sehen: Wish Upon! Einer der schlechtesten und unlogisch aufgebautesten Filme unserer Zeit mit viel Spaß, Spannung und keiner Action. Kann ich jeden nur wärmstens empfehlen, wenn man viel lachen möchte. Wenigstens haben sie sich für den Abspann viel Mühe gegeben und es gab noch eine Szene nach dem Abspann, die sehr wertvoll für den Nachfolgeteil sein wird. Hoffentlich nicht... :D
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