Dienstag, 3. April 2018

Beau's Operation, Hiking, viele Bewerbungen

Aloha,                                                                                                                                                             02/28/18

ich wollte mich mal wieder melden, auch wenn es momentan nicht viel neues zu berichten gibt. Beau hatte vorgestern seine Operation, da er ein paar Geschwüre hat. Als er nach Hause kam, konnte er allerdings nicht stehen und musste somit durchgehend gestreichelt werden. Da Essen seine Lieblingsbeschäftigung ist und er das für den Tag nicht mehr durfte, war es ein besonders harter Tag. Zudem wurde er mit Medikamenten zugepumpt und konnte mich nicht mal anbellen, als ich nach Hause gekommen bin. Eine sehr enttäuschende Stille. Es sollte zudem ein Rentaldog Programm eingeführt werden, damit man Hundebesitzern während der Zeit der Operation nicht den morgen damit vermiest, dass man niemanden hat, der einen beim Frühstück anhimmelt. 

Ansonsten habe ich am Dienstag meine erste (endlich richtige) Tanzstunde für Jazz nehmen können. Tanz ist in den USA generell wesentlich professioneller gehalten und es ist auch dementsprechend teuer. Da ich allerdings vor lauter Langeweile ansonsten bald umfalle, habe ich die 10 $ investiert und bin nach Buckhead gefahren. Der Choreograph ist großartig und die Stunde dreht sich fast ausschließlich um Technik. Wir haben zwar eine seltsame Countryangehauchte Choreographie gelernt aber es war trotzdem toll. Allerdings hat hier fast jeder mal getanzt, Gymnastik oder Cheerleadingstunden genommen, sodass ich mir nicht nur mal wieder betrogen vorkomme, sondern man einfach sehr hinterher hängt. Das einzig lustige ist, dass die ganzen französischen Begriffe relativ englisch ausgesprochen werden und ich zumindest darin einen Vorteil hätte. 

Neben Tanz und Beau beschäftige ich mich zudem auch mit meiner 141. Bewerbung. Mir gehen langsam die Ideen aus, denn ich habe mich fast überall beworben, wo man sich bewerben kann. Da ich allerdings nicht an einer Lebensmittelvergiftung durch Anschauen sterben möchte, habe ich McDonalds bisher noch weggelassen, aber ich sehe den grauen Tag noch vor mir. 

Positivere Eindrücke sind, dass ich endlich wieder täglich Stretching machen kann und somit meinen Spagaten (das ist wirklich ein seltsames Wort in Deutsch, sorry) im wahrsten Sinne des Wortes immer näher komme. Auch wenn es nicht unbedingt die schlaueste Idee ist, vor der Arbeit wandern zu gehen und danach zwei Stunden zu stretchen, macht es zumindest Spaß. Stühle und Roomsetup ist immer noch extrem körperlich belastend, aber es ist eben besser als nichts. Heute durften wir auch Cory beim Mülleimerausleeren helfen. Wir waren heute nur zwei Leute, die Zeit hatten, sodass es noch viel länger und anstrengender ist, 4000 Stühle von A nach B zu schleppen.  Um dem Kapitalismus Ehre zu bereiten, war ich heute zweimal bei Chick-Fil-A, da ich Keideesha zum Flughafen gebracht habe. Der Verkehr ist immer noch schrecklich und auch nicht mal ansatzweise mit irgendetwas in Deutschland zu vergleichen. Zwischenzeitlich dachte ich auch, dass ein Truck brennt, aber man sieht so alles auf diesen vollen 8 Fahrbahnen nebeneinander. Außerdem habe ich das South Terminal zweimal umrundet, da ich aus Versehen den falschen Ausgang genommen habe.

Ansonsten bewerbe ich mich immer noch auf jede Stelle, die ich finden kann im Internet. Das steigert das Selbstbewusstsein enorm, wenn man nicht mal zum Regale einräumen, putzen, Dreck wegräumen usw. genommen wird. Am Mittwoch habe ich ein Interview für Petland und gestern Abend hatte ich ein Telephoninterview für PetCo. Beides hätte viel mit Tieren zu tun und würde bestimmt abgesehen von der moralischen Verwerflichkeit, lebende Tiere in Geschäften zu verkaufen, viel Spaß bringen. Aber Moral wird ja hier nicht mehr so eng gesehen, da ich nun sowieso anfangen muss zu lügen, um eine Arbeit zu finden. Ich halte davon wirklich nicht viel, aber wenn man nur so gute Tipps bekommt, kann man ja nichts anderes machen. 

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