Montag, 15. Januar 2018

Washington, D.C. - Week 1 U.S. State Department, Der erste Arbeitstag, Ausschlafen

Buenas tardes,

meine erste Woche ist nun schon rum und ich habe schon einiges erlebt. Vor allem erlebe ich hier sehr eisige Kälte und angefrorende Finger. Ich bin es einfach überhaupt nicht mehr gewöhnt, dass es so kalt ist und der Wind noch dazu macht das ganze zu einer wunderbaren Zeit. Ich würde vorschlagen, das nächste Jahr vielleicht im Frühling das CIP zu machen, denn aus Georgia kommend, bin ich zu verweichlicht. :D 

Abgesehen davon, liebe ich es hier einfach. Die Stadt ist wunderschön, meine neue Gastfamilie großartig und das Metrosystem sehr einfach. Außerdem habe ich es sogar schon auf seltsame Fotos geschafft. Erstere davon waren geplant, letztere nicht. 

Am Montag hatten wir noch volles Programm vom Congressional Internship Program (CIP) aus und haben uns zu früher Stunde um 8 Uhr morgens bei Dunkin' Donuts getroffen. Davor hatte ich mein erstes kleines Familienfrühstück, wobei mich mein kleiner Gastbruder noch etwas seltsam angesehen hat. 
Nach dem Frühstück ging es ins State Department und dort haben wir verschiedene Erfahrungen ausgetauscht und auch von Erfahrungsträgern etwas über die Arbeit und den Alltag 'am Hill' gehört. Es war wirklich sehr interessant und gab uns schon mal den ersten Vorgeschmack auf unsere Zeit hier in Washington DC. Mittagessen gab es dann noch gemeinsam mit Salman Khalil (Country Officer for Germany in the Office of Western European Affairs) und Jan Eckendorf (Head of the Cultural Section, Embassy of the Federal Republic of Germany), wobei wir erneut Einblicke in die Deutsch-Amerikanische-Freundschaft bekommen haben. Danach begaben wir uns dann auf den Weg zu den Bürogebäuden des House of Representatives, um dann eine(r) nach dem / der anderen in unseren jeweiligen Büros abgesetzt zu werden. Ich arbeite in einem republikanischen Büro und habe mich Montag erst einmal eingewöhnt und habe mich mit allen möglichen aktuellen Gesetzen und Gesetzesvorschlägen vertraut gemacht. Am Dienstag habe ich dann auch mein erstes Telefonat mit besorgten Amerikanern angenommen und seit Mittwoch gehört dies nun zu meinen täglichen Aufgaben. Im Durchschnitt sind es so circa 15-20 Anrufe am Tag, noch dazu kommen interne Telefonate, die mir mittlerweile aber nicht mehr lieber sind als die Wahlbürger. Es ist sehr interessant zu sehen, wie aktiv sich hier die Menschen an ihrer Politik beteiligen und vor allem, wie sehr sich Taten von unserem Präsidenten auf meinen Alltag nun auswirkt. Zu den weiteren Aufgaben gehören bisher noch, Menschen zu begrüßen, die ins Büro kommen, aufzuräumen und typische Lieferdienste, die man als Praktikant nun mal so machen darf. Dabei lernt man die Bürogebäude hier auch sehr kennen. Es gibt drei größere Gebäude (Rayburn, Cannon, Longworth) und das Ford Office Building, in dem eher die Committees ihre Büros haben. Der Senat hat das gleiche in (nicht grün) groß und schön auf der gegenüber liegenden Seite (Russell, Dirksen, Hart). Bis auf das Ford House sind alle Gebäude durch unterirdische Tunnel miteinander verbunden und man verläuft sich ab und an darin. Allerdings habe ich eher Probleme, mein Büro immer wiederzufinden, da das Gebäude quadratisch ist und dann noch zwei U-förmige Flügel zu den Seiten abgehen und ich jedes Mal von anderen Richtungen zurückfinde und meistens ganz woanders als erwartet bin.

In der kommenden Woche haben wir Montags erstmal frei, da Martin Luther King Jr. Day ist und somit ein offizieller Feiertag ansteht. Ansonsten habe ich nächste Woche noch zwei interessante Hearings vorgesehen, bei denen es um das deutsche Ausbildungssystem in den USA und um die Taktiken des U.S. Militärs gegen ISIS geht. Am Freitag werde ich mein Tourtraining für Capitol Touren haben und ansonsten gibt es vielleicht noch in ein paar Wochen eine White House Tour, die ich schon für uns angefragt habe. Dabei muss man allerdings sehr viel Wartezeit einplanen, aber ich freue mich schon riesig darauf, wenn es klappt und wir zumindest einen Teil des Weißen Hauses sehen dürfen. 

Die Arbeitszeiten sind nun im Vergleich nach der relativ langen Pause von der Uni anfangs etwas gewöhnungsbedürftig gewesen, allerdings geht es schnell vorbei, wenn man Arbeit hat. Ich fange immer 8.45 a.m. an und darf, wenn das House of Representatives tagt, bis um 6 p.m. arbeiten. Ansonsten 5 p.m. bzw. an manchen Freitagen sogar nur bis 3 p.m. Das war eher eine große Überraschung für mich letzten Freitag und somit hatten wir alle im Büro eine schöne Motivation nach dem Mittagessen. 

Am Dienstag bin ich etwas durch die Stadt abends gelaufen, um DC etwas besser kennenzulernen. Leider ist es bereits dunkel nach der Arbeit, aber es war trotzdem toll, einfach so rumlaufen zu können. Ich bin am Capitol und der National Mall entlang gelaufen, dann zum Weißen Haus und dann bis zur nächsten Metrostation. Leider ist es meinem Handy hier zu kalt gewesen, sodass es einfach den Geist aufgegeben hatte und ich so meinen Weg zurückfinden musste. Glücklicherweise wohne ich direkt in DC und habe es nicht weit bis zur Arbeit - und zum Weißen Haus. Irgendwie ist das noch etwas surreal für mich, aber vielleicht wird das ja noch. Am Donnerstag waren wir zu fünft (die anderen CIP'ler und ich) bei einer Reception im Museum of the Bible. Es gab kostenloses Essen sowie kostenlosen Eintritt. Zudem konnten wir eben eine Ausstellung besuchen und darin war auch eine Firefly 4D (oder was auch immer) Experience mit inbegriffen. Dabei sind wir quasi durch Washington DC geflogen und haben alle Bibelstellen der Stadt gesehen. Das ganze war richtig schön gemacht, was so irgendwie niemand von uns erwartet hatte an dem Abend. Freitags und Samstags waren wir dann auch nochmal in der Stadt und haben das Nachtleben erkundet. Allerdings ist DC wirklich sehr an die Regierung gebunden, sodass unter der Woche sehr viele Lokale präsent sind und am Wochenende wohl eher die Museen das Hauptziel sind. Apropros Museen: Hier sind viele Museen kostenlos, was ich mit offenen Armen begrüße. Ich möchte so viele wie möglich davon besuchen und versuche wöchentlich zu berichten, wie weit ich diesem Ziel schon näher gekommen bin. Am Samstag war ich im National Postal Musem und im Botanischen Garten. Allerdings bin ich durch den Garten nicht durch, da dort nur ein Treffpunkt war... Aber theoretisch habe ich ihn betreten. Danach haben wir erneut die National Mall gesehen, das Washington Monument, das Weiße Haus, das Memorial für den zweiten Weltkrieg, das Abraham Lincoln Memorial und ich war vormittags noch beim National Japanese American Memorial To Patriotism During World War II - Memorial und dem Robert A. Taft Memorial. Außerdem bin ich vormittags zum Volunteering in den Norden DCs gefahren und habe dort geholfen, Pakete für Obdachlose zu packen. Jeder freiwillige Helfer hatte auch etwas gespendet und somit konnte man dann Tüten mit Zahnbürsten, Zahnpasta, Waschlappen, Socken, Shampoo, Deo, Seife oder Binden packen. Zudem konnte man noch lernen, wie man eine Herzdruckmassage gibt. Es war ganz lustig, allerdings hatte ich es mir anders vorgestellt, da wir einfach 2 1/2 Stunden immer in diesem Kreis gelaufen sind und die Tüten gepackt haben. Es ist auch am effektivsten so, aber ich fand es einfach sehr amüsant. Ich habe heute (Sonntag) außerdem zufällig auf die Facebookseite des Trägers geschaut und diese zwei witzigen Fotos von mir gefunden. ._. 
Ich wollte schon immer mal beim Zahnbürstenspenden fotografiert werden

Am Sonntag habe ich dann endlich erstmal ausgeschlafen (bis um 10 Uhr) und habe weitere 3 Stunden einfach nur gar nichts gemacht. Tat auch mal gut. Danach bin ich zur Freer Gallery of Art, Sackler Gallery, African Art Museum und zum S. Dillon Ripley Center. In letzteres bin ich nicht absichtlich gegangen. Die Museen sind allerdings miteinander verbunden und als ich den Ausgang gesucht habe, bin ich rein zufällig dann auf der Oberfläche dort hinausgekommen. Geplant war ein Museum für heute, aber dank meiner Orientierungslosigkeit habe ich vier geschafft. Somit habe ich schon 6 Museen und 6 Monumente / wichtige weiß angemalte Häuser geschafft. Nach den Museen heute bin ich übrigens zum Thomas Jefferson Monument gefahren und habe dort versucht, Wärme zu finden. Es ist einfach utopisch kalt sobald es hier windig und dunkel wird. 

Sonntag, 7. Januar 2018

Salziges D.C.

Salut,

Ich bin schon in Washington Dulles gelandet und das nur mit sage und schreibe 40 Minuten Verspätung oder so. Aus irgendeinem Grund ist ihnen erst direkt vor dem Boarding aufgefallen, dass das Flugzeug Sicherheitsmängel in der Wartung aufzeigt, sodass sie erst ein anderes Flugzeug finden mussten. Somit also zum nächsten Gate und unnötig Schlange stehen. Aber ich wollte den Flughafen ja ganz genau sehen. 

Gestern war mein vorerst letzter Tag in Atlanta und ich habe mich nochmal mit m einer Gastfamilie, meinen Freunden und noch mehr Freunden getroffen, um mich zu verabschieden. Es sind zwar echt nur sechs Wochen, aber es fällt schon schwer. Insbesondere Beau muss nun ganz alleine aus dem Fenster die Postboten beobachten. 

Gestern Abend / Nacht sind wir von der Al-Farooq Moschee noch in verschiedenen Auffangstellen für Obdachlose gefahren und haben Socken, Unterwäsche, Decken, Spielzeug, Jacken und Kissen verteilt. Selbst in Atlanta ist es zu dieser Jahreszeit eisig kalt und die Menschen haben es bitter nötig, warme Kleidung zu tragen. Was mich am meisten schockiert hat, war die Anzahl der Kleinkinder, die zu so später Stunde noch erstens wach sind und natürlich auf der Straße leben. Von Freundlichkeit sind die meisten allerdings wohl kaum zu überbieten und ich bin sehr dankbar, dass ich alle möglichen Aspekte der Stadt durch meine Freunde kennenlernen darf. 

Ansonsten gibt es eigentlich nichts neues, mir geht es langsam besser gesundheitlich. Heute abend haben wir CIP 'ler ein Essen mit Max und den Gastfamilien. Gerade versuche ich noch zu meinem 6-wöchigen Zuhause zu kommen, und lerne hoffentlich bald die Gastfamilie kennen. 

Grüße aus dem kalten Washington, D.C.! 

Freitag, 5. Januar 2018

Mein Dezember, Weihnachten und Silvester

Hallo!

Die Weihnachtszeit ist ja nun schon vorbei und ich habe lange nichts mehr von mir hören lassen. Dies lag einerseits daran, dass ich hier jeden Tag so beschäftigt war, irgendetwas für Weihnachten zu machen oder viel mit Freunden gemacht habe. Viele meiner Freunde sind nun schon wieder in ihren Ländern zurückgekehrt, manche fragen allerdings schon wieder, wann man sich treffen könnte. Der zweite Grund war, dass ich leider schon wieder schwer krank bin und in die Notaufnahme musste.

Mein Weihnachten war dafür allerdings perfekt und ich hätte es mir nicht schöner wünschen können. Die Tage zuvor haben wir immer wieder zusammen Plätzchen gebacken, Häuser und Weihnachtsbäume geschmückt, oder einfach nur Weihnachtsfilme angeschaut. Meine Familie ist sehr fokussiert darauf, mir alle Weihnachtsfilme auf diesem Planeten zu zeigen und so durfte ich mir von Kitsch bis lächerliche Actionfilme antun oder männliche Elfen in grünen Strumpfhosen. Wir haben auch Nikolaushäuser zu dritt gemacht und die Woche darauf war ich mit meiner Familie ins Altersheim, um dort aus Grahamcrackern Nikolaushäuser zu dekorieren. Das Publikum hat zwar leider teilweise geschlafen oder war blind, aber es hat trotzdem Spaß gemacht. Denn essen konnten sie es trotzdem alle noch und hier galt das Prinzip mehr ist mehr, denn je mehr Süßigkeiten man drauf klebt, desto mehr kann man später im Zimmer "heimlich" essen. Die Nikolaushäuser hier sind allerdings etwas härter und dienen nur der Dekoration. Es wird sogar sehr doof geschaut, wenn man versucht, es zu essen, deswegen habe ich das dann der Tarnung wegen doch lieber gelassen. Das Wochenende vor Weihnachten sind wir dann eigentlich nur noch im Familienhaus gewesen und haben Kekse dekoriert und eine traditionelle Zimtrolle gebacken. Der Teig dauert ca. 4 Stunden, sodass man dabei natürlich einen Film schauen konnte und danach haut man so viel Butter, weißen und braunen Zucker, Zimt und noch mehr Zucker drauf, wie möglich. Gerüchteweiser gab es mal eine Mengenangabe dazu... Starbucks war sehr begeistert von der Hefe.

Am 15. Dezember habe ich mir aus irgendeinem Grund einen Kakao gemacht und naja, die Mikrowelle strahlt jetzt. Ha laut meinem Handy habe ich an diesem Tag auch die Lebkuchenhäuser zuhause gemacht. Und ich war klettern.
Achja, am 15. Dezember sollte sich mein gesamter Kletterkurs zum Outdoorklettern verabreden. Ich war pünktlich 8.30 Uhr vor der Kletterhalle. Genauso wie ein anderes Mädchen, dass ich noch nie zuvor gesehen habe. Weeell. Leider kam ansonsten aber niemand mehr, sodass wir zu zweit Josh, unser Trainer, angerufen haben, und er es sowie fast 40 andere Leute vergessen hatten. Da wir beide so enttäuscht waren und beide unsere Jagdlizenz für das Gelände schon hatten, sind wir dann gemeinsam ins nichts gefahren. Ich habe ja sehr gute Übung darin, bei Fremden ins Auto zu steigen und mit ihnen ins nichts zu fahren, und so haben wir uns auf den Weg nach Rock Town gemacht. Dort kann man wandern und Outdoorbouldern gehen. Wir hatten letztendlich sehr viel Spaß und konnten zumindest ein wenig Klettern. Die Felsen dort sind atemberaubend schön, die Gegend dort war allerdings eher unheimlich. Wir sind an zwei Tankstellen vorbeigefahren, weil einfach alles danach aussah, als würde gleich jemand mit einer Schrotflinte auf uns zugerannt kommen. Bei der dritten gab es dann keine Toilette. Bei der vierten habe ich dann eine Tüte Chip gekauft und kurzzeitig gedacht, sie hat mich ausgesetzt, aber sie war doch noch da.

Apropro blindes Vertrauen habe ich auch einen Freund, der sich beim Snowboardfahren den Fuß gebrochen hat, sodass er nur im Bett liegen kann. Um ihm Gesellschaft zu leisten, bin ich zu ihm nach Hause gefahren, allerdings sind die Apartmentkomplexe hier immer sehr seltsam und sehen geklont aus. Nach meiner genauen Anleitung (Haus 25) habe ich natürlich nicht das Apartment gefunden. Haus 25 liegt hier nämlich nicht, wie man eventuell meinen könnte, neben Haus 24, nein es liegt neben Haus 19. Ist ja logisch. :D Die Anweisung die Treppe runter links ging dann, aber ich frage mich jedes Mal, ob ich überhaupt in der richtigen Wohnung bin. Bis jetzt war es jedes Mal richtig und ich habe nur einen Mitbewohner erschrecken können, aber irgendwie ist es lustig, wie hier niemand Autos oder Türen abschließt. Und da soll man sich noch wundern, wenn hier manche Leute wegen einer PS4 erschossen werden. Hoch lebe Amerika. Auf der einen Seite steckt man sich hier das Logo seines Sicherheitsunternehmens in den Vorgarten, aber die Haustür schließt man dann nie ab. Das gilt hier für so viele Häuser, in denen ich schon war. 

Am 17. Dezember waren wir zu einer Teaparty in einer reichen Nachbarschaft bei einer ganz netten alten Dame eingeladen und so sind Annie, Lissa, ihre Mutter und ich dorthin gefahren. Dort haben wir mit anderen Mädchen und Frauen Weihnachtsdekorationen gebastelt. Ursprünglich hat die Frau immer die Kinder in der Nachbarschaft eingeladen, aber da sie nun teils schon älter sind, werden einfach alle Frauen eingeladen und wir haben Schlitten, Teller, Mützen und Armbänder gebastelt. Nachmittags gab es dann noch aus süßen Sammlerteetassen Tee und jede Menge essen. Ich habe sogar Kartoffelsalat gegessen. 
Abends hatte ich dann mein seltsamstes Date in der Menschheitsgeschichte im Hilton Hotel in Marietta mit einem Freund. Ich habe es irgendwie nicht als Date gesehen, aber nach den ersten fünf Minuten war es wohl doch eins. Ups. Kann ja mal passieren. Allerdings war es eine Weihnachtsfeier von einer Firma, sodass zum Glück auch noch andere Lebewesen dort waren und ich dort noch andere Freunde getroffen hatte. Was sehr seltsam war, dass jedes Mal wenn gerade sich mutige Leute auf die Tanzfläche getraut hatten, die Firma unbedingt eine Pause gemacht hatte und Geschenke verteilt hatte. Es war ein sehr interessanter Einblick, aber ich war auch froh, dass ich um 11 Uhr davon erlöst wurde und nach Hause durfte. 

Am 18. Dezmeber 2017 habe ich freiwilig Zucchini gegessen und sie hat sogar geschmeckt. Außerdem war ich anscheinend mit Keideesha in der Mall. Dabei haben wir Bretzeln gegessen, allerdings werden die hier immer in Butter ertränkt, sodass es eigentlich keine Bretzeln mehr sind. Zudem haben wir für Veteranen gespendet (also ich nicht, aber ich habe nette Fragen gestellt) und ich habe nach Kleidung für D.C. geschaut. 

Am 19. Dezember waren wir im Fox Theatre in Atlanta und haben 'A mircale on 34th Street' angeschaut und davor gemeinsam Weihnachtslieder gesungen. Niemand hier singt gerne, also war das davor etwas traurig angesiedelt, dazu hatten manche Kinder aber mehr Spaß und haben es rausgeschrien. Das Fox Theatre ist ein wunderschönes altes Kino, in welchem nun verschiedene Sachen abgehalten werden. Es ist in einem arabischen Stil gehalten und Lissa und ich haben es erstmal erkundet. Die Badezimmer dort sind selbst wunderschön gehalten, sodass wir dorthin nur gegangen sind, um sie anzustarren. Leider ist es auch etwas beschädigt, aber es wurde auch schon im Jahre 1929 eröffnet, da darf es auch ein paar Mängel haben. Draußen hatten sie sogar versucht, eine weihnachtliche Stimmung mit Fakeschnee zu erreichen, aber das hat wirklich nicht funktioniert. Es hing einfach nur in unseren Haaren fest. Die Fahrt zum Fox Theater war auch äußerst interessant, da wir irgendwelche Umwege über das "Land" gefahren sind und ich nun Smyrna noch besser kenne. Ich war noch nie bei Tageslicht in Smyrna aber nun kenne ich alle Straßen dort auch. Ich habe sogar eine Pizzeria wiedererkannt, bei der ich mal vor 2-3 Monaten war. 

Am 20. Dezemer haben Keideesha und ich aus irgendwelchen Gründen versucht, Kekse zu backen. Leider ist daraus nur zur Hälfte was geworden, da ich die Kekse so nah aneinandergelegt hatte, dass ein riesiger Superkeks daraus geworden ist, aber Keideeshas Mutter war trotzdem stolz auf mich. Abends habe ich erfolgreich Youcef dazu bringen können, mit mir Findet Dory anzuschauen. Da er ja nicht weglaufen kann mit seinem Fuß, war das eventuell nicht sehr fair, aber der Film ist sehr wichtig für die Menschheit. 

Am 21. Dezemer sind Garcia, Keideesha und ich zur Mall of Georgia (oder so) gefahren und ich habe versucht, in jedem Laden meinen Fuß hineinzusetzen. Da Garcia aber sehr ungeduldig war, konnte ich es nur halb vollenden. Aber wenigstens habe ich so noch einen Grund, nochmal dahin zu fahren. Die Mall ist riesig und hatte ein Karrussel, auf das ich Keideesha gezerrt hatte. Ich hatte Spaß ^.^  Davor hatten wir Zuhause noch einen Notfall auf dem Dachboden, nämlich eine ziemlich große Ratte. Chris und Annie haben sich für 10 $ großzügig bereiterklärt, diese zu beseitigen. Ich konnte es leider nicht machen, da ich ein weiteres Interview hatte und mir keine Kopfschmerzen bereiten wollte. 

Am 22. Dezember waren wir bei einer befreundeten Familie zum Abendessen eingeladen. Dort haben sie meiner Gastfamilie auch ein Spiel gespielt, bei der man durch einen Begriff möglichst viele Bilder verbindet und die Gruppe muss die Bidler dann eraten und ihre Spezialagenten dann eraten. Wir waren ca. 11 Leute und es hat sehr viel Spaß gemacht. Mit der Familie haben wir auch schon öfter etwas gemacht und der Vater ist Professor für Linguistik und die Oma ist auch Doktorantin und interessiert sich immer total für mich, da sie mal in Deutschland gewohnt hat. Ursprünglich kommt sie aber aus Indien und hat so immer viel zu erzählen. Abends bin ich noch mit Keideesha zu iHop Pancakes essen gegangen. Ich weiß allerdings nicht mehr warum, wahrscheinlich wollte ich einfach Pancakes. Die Bedienung hatte uns ausgelacht, da wir uns so auf die Pancakes gefreut haben, aber was soll's. Ich liebe es, wenn man hier Menschen bei der Arbeit zum Lachen bringen kann, denn dann machen sie auch Witze und so ist es viel angenehmer. 

Am 23. Dezember haben wir frühmorgens den Van und Lissas Auto genommen, um einen enorm riesigen Tisch von einem Haus ins andere zu bringen, als Überraschung für meine Gastmutter. Da amerikanische Möbel allerdings extrem massiv und groß sind (wie sollte es auch anders sein), hat es natürlich anfangs nicht reingepasst und wir mussten alle Beine abschrauben. Zuhause konnten wir den Tisch dann ins Esszimmer stellen und haben ihn unter endlosen Dekorationen getarnt. Den restlichen Tag haben wir Spiele gespielt und die Zimtrollen gebacken, allerdings hat die Entdeckung des Tisches ganze 6 Stunden gedauert, sodass wir alle schon so ungeldudig wurden. Zur Verteidigung liegt der Raum zwar relativ "versteckt" im Gegensatz zur Küche, Essraum, und Familienraum, aber trotzdem geht man eigentlich mindestens 1-2 Mal die Stunde daran vorbei. Gegen Abend sind wir dann in die Kirche gegangen, damit wir Sonntag früh am 24. nicht aufstehen mussten. 

Am 24. bin ich so spät wie möglich aufgestanden und habe mich unter die Dusche gestellt, da das schon irgendwie etwas seltsam war. Danach habe ich mit meiner Familie in Deutschland geskyped und bin dann mit Lissa wieder zum Familienhaus gefahren. Es war irgendwie seltsam und sehr enttäuschend wie unereignisreich der 24. Dezember hier ist. Jeder sitzt gelangweilt im Pyjama rum, es wird eilig vorgekocht oder geputzt. Wir haben gemeinsam versucht ein Puzzle fertig zu machen, dass meine Gastfamilie von ihrer Verwandtschaft bekommen hat... Mit ihren eigenen Gesichtern drauf. Bitte diese absurde Geschenkidee niemals nachmachen. Es hat uns 4 Stunden gekostet, da 3 von 6 Personen grau oder schwarz trugen und der Hintergrund ein einfarbiger Kamin war. Ich wusste ja, dass die Verwandtschaft manchmal seltsam ist, aber gut. Wer möchte sein Gesicht nicht als Puzzle haben? Danach haben Lissa und ich Kinderpunsch gekocht. Irgendwie ist es lustig, dass ich dafür erst in die USA fliegen muss, um deutsche Rezepte selbst zu kochen. Aber in Deutschland kocht man einfach kaum sowas selbst. Jedes Mal wenn ich das erzähle, breche ich wohl das Herz vieler hier, denn hier macht man fast alles selbst. Zumindest in meiner Familie hier. Nach der Kirche hatten wir dann ein sehr unspektakuläres Weihnachtsessen, das keins war. Danach haben wir im Familienraum die erste Geschenketüte geöffnet. Zu den Geschenken hier,  macht man es auch anders. Sobald man etwas verpackt hat, legt man es unter den Baum und da liegt und dann für ein paar Tage. Ich finde die Idee wesentlich schöner als in Deutschland, wo man es an sehr seltsamen Orten verstecken muss, und wo es dann doch sowieso von manchen (lalala) gefunden und abgetastet

Am 25. Dezember sind wir frühmorgens dafür (also um 8.30 am) losgefahren, damit wir nicht zu spät zum Frühstück kommen. Ich habe mir (aus Mitleid für mich selbst) die Geschenke von meinen Eltern mitgenommen, damit ich beim Geschenkauspacken nicht so traurig dasitzen muss und so tun kann als ob. Allerdings kam es doch wohl sehr anders als erwartet. Zum Frühstück gab es unsere selbstgebackene Zimtrolle und Obst, zudem hatte Starbucks sein weihnachtliches Santakostüm ausgepackt und Beau war einfach nur sehr aufgeregt. Danach sind wir dann nach dem gemeinsamen aufräumen zum Geschenkauspacken übergegangen. Bis 11.30 hatten wir Zeit und so hatten wir ca. 3 Geschenkerunden geschafft. Jeder hat immer ein Geschenk bekommen und je nach Alter durfte man es dann aufmachen. Ich hatte eigentlich wirklich keine Geschenke erwartet, aber irgendwie habe ich glaube ich so viel Geschenke wie noch nie in den letzten Jahren bekommen. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Danach sind wir dann zum Altersheim gefahren, um dort das Weihnachtsessen zu haben. Ich werde dort immer sehr über Deutschland ausgefragt, manchmal auch über Ecuador, und dort haben wir auch nochmal 3 Geschenke für den Opa ausgepackt und sind dann wieder nach Hause. Dort haben wir dann pünktlich um 3 Uhr den Christstollen gegessen und weiterhin Geschenke ausgepackt. Ich glaube so gegen 5 Uhr waren wir dann endlich fertig, sodass wir dann zu kochen anfangen konnten. Nach dem Weihnachtsabendessen (es gab gefüllte Nudeln und Tofunudeln mit Brot und Obst) haben Chris, Lissa und ich mit dem Bau der Titantic angefangen. Lissa fand es ganz toll ein über 3000 Teile Legoset zu kaufen, allerdings ist es nur Fakelego, sodass die Teile winzig waren und sie dann irgendwann aufgegeben hat. Chris und ich haben noch drei Stunden weitergebaut und mussten dann zu Gunsten eines Star Wars Spieles unterbrechen. Danach hat er glaube ich noch bis 1 Uhr weitergebaut oder so. Nach dem Spiel haben wir einen seltsamen alten Sherlockfilm geschaut, bis dann jeder inklusive Beau eingeschlafen ist und wir nach Hause gefahren sind.

Am 26. Dezember haben wir uns um Jason zu verabschieden noch in Smyrna bei Panerabread getroffen, um gemeinsam Mittagessen zu gehen. Danach haben wir nur aufgeräumt und alles geputzt, sodass Weihnachten dann auch schon wieder vorbei war. Die nächsten Tage habe ich dann Besuch gekommen und an Silvester war ich mit Freunden in Miami. Leider habe ich anscheinend eine sehr starke Grippe, zum Glück keine Bronchitis bekommen, sodass ich den 1. Januar mit der Suche nach einem Arzt verbracht hatte. Leider wird unsere Versicherung kaum irgendwo angenommen und man fühlt sich wie ein Mensch zweiter Klasse. An zwei Kliniken wurde ich wieder weggeschickt und in der Notaufnahme mussten sie mich dann annehmen, da dort auch alle angenommen werden, die keine Versicherung haben. Ich finde das im Falle eines Notfalles schon sehr fragwürdig. Nach vier Stunden warten insgesamt mit der Suche eingeschlossen, konnte ich dann endlich einen Arzt sehen und habe Medikamente verschrieben bekommen. In der Apotheke gab es dann nochmals Probleme, sodass ich schon am Verzweifeln war und die dort nochmals zwei Stunden wegen der Versicherung gebraucht haben. Mit Fieber und Atemproblemen macht sich das natürlich immer ganz gut. 

So war der Start ins Neue Jahr für mich nicht gerade ein leichter und es geht mir immer noch sehr schlecht. Ich bin heute nach 3 Tagen Bettruhe auch mal wieder aus dem Haus, um einen Emissionstest für mein Auto machen zu lassen, und es war keine gute Idee. Mir geht es immer noch schlecht, sprechen fällt mir je nach Tageszeit sehr schwer und laufen ist je nach Luftkapazität sehr seltsam. Beaus und mein Tag gestern war sehr aufregend. Wir haben die Müllmänner und die Postboten gesehen, danach haben wir geschlafen. Wer mich kennt, weiß, dass ich es absolut verabscheue, still irgendwo festzuhängen und es als Zeitverschwendung ansehe. Das einzig Gute ist, dass ich etwas lesen kann. Ich bin nun nämlich auch offiziel Besitzerin eines Bibliothekausweises. Das bringt mir leider in D.C. nicht so viel, aber dort habe ich ja eh andere Dinge zu tun. Ich hoffe, dass ich bald wieder gesund bin und am Sonntag fliegen kann. Bis jetzt wird es täglich minimal besser, aber die Verbesserung ist für andere kaum erkennbar. Beau liegt nun auch in meinem Bett, sodass ich nicht mal meine Beine ausstrecken kann. Eigentlich sollte ich ja auch meinen Koffer schon packen, aber irgendwie verschiebe ich das gerade noch. Mir fällt es ehrlich gesagt etwas schwer, hier einfach wegzufahren. Ich habe endlich eine Heimat gefunden und mein Leben ist nun hier und auch wenn es nur sechs Wochen sind, fühlt es sich sehr seltsam an, jetzt einfach abzuhauen. Ich möchte mir das gar nicht vorstellen, wie das für ATS ist, die nach sechs Monaten schon wieder gehen müssen. Man fängt gerade erst an zu leben, und schon wäre es wieder vorbei. 

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Salut, ich bin nun seit ein paar Stunden wieder in Deutschland zurückgekehrt und habe davor den letzten Monat mit Reisen verbracht und ...