Donnerstag, 15. März 2018

Washington, D.C. - Week 5 - Part I Weltraum, Pentagontour, Klinik

Washington, D.C.: 02/05-02/11/2018

Montag, 02/05/2018:
Auch der Montag in Woche 5 begann als ein ganz normaler Bürotag, allerdings etwas ruhiger als sonst. Ich hatte ganze zwei Telefonanrufe am gesamten Tag und durfte dafür allerdings zwei Flaggen kaufen, diese ins Capitol bringen und andere wieder aus den Katakomben befreien und an ihre neuen hoffentlich glücklichen Besitzer versenden. Zum Mittagessen gab es ein Lunchbriefing über die Proteste im Iran und die Konsequenzen in Teheran und Washington, D.C. Abends gab es noch selbstgemachte Lasagne, die sehr lecker war.

Dienstag, 02/06/2018:

Der Dienstag wurde ausgiebig damit verbracht, um über Nancy Pelosis Outfitwahl zu diskutieren. Ansonsten bin ich noch zu einem Hearing namens 'Mass Atrocities Prevention I' der Tom Lantos Human Rights Commission gegangen, bei dem es darum ging, wie man Menschenrechtsverletzungen im großen Stil möglichst vermeiden kann. Der Fokus wurde dabei auf den aktuell und seit mehreren Jahren andauernden Völkermord an den Rohingya gelegt. Zeugen waren Father Thomas J. Reese, U.S. Kommission für International Religionsfreiheit, Naomi Kikoler, Holocaust Museum DC, Charles J. Brown, Strategy for Humanity und Richard Fontaine, Präsident von Center for New American Security. Die gesagten Worte hörten sich überraschenderweise ziemlich überzeugend an und was mich auch sehr überrascht hatte, war, dass die Abgeordneten tatsächlich zugehört haben und nicht nach 10 Minuten den Raum verlassen haben. Oftmals kam es nämlich vor, dass die Abgeordneten aufgrund ihres straffen Zeitplanes nach kurzer Zeit gehen und die Staffer oder Praktikanten für sie zuhören. Wer keine Hobbys hat und meinen Blick als Leiche sehen möchte, kann sich auch gerne das Video dazu anschauen. 

hier ein aus Wikipedia geliehenes Foto
Am Abend hat mein Gastvater uns noch etwas ganz besonderes uuuuunbedingt zeigen müssen. Elon Musk, ein Mensch, der drei Staatsbürgerschaften gleichzeitig hat und zudem noch ein wenig mit Tesla involviert ist, hat beschlossen ein völlig überteuertes Auto ins Weltall zu schicken. Der eigentliche Grund dafür war Falcon Heavy, was so ziemlich laut Webseite die momentan beste Schwerlast-Rakete der Welt darstellt. Sie soll optimalerweise weite Strecken bis zum Mars und Pluto (yay!) überwinden können. Noch etwas besonderes sind die beiden Booster, die nach Benutzung wieder auf der Erde landen können. Bisher sind diese als Weltraumschrott durch das Universum geflogen. Am Dienstag ist eben diese Rakete gestartet worden und das Ergebnis davon war besser als erwartet. Fast nichts ist explodiert. Zum Starten und Landen der Rakete und Booster baut SpaceEx, ein weiteres Unternehmen von vielen von Elon Musk, in Kalifornien, Texas, Florida und in den Gewässern der Ost- und Westküste der USA weitere Plattformen, Schiffe und Landeplätze. Im Jahr 2018 sind noch zwei weitere Starts angesetzt, einmal für Militär- und Forschungssatelliten und einmal für einen Kommunikationssatelliten aus Saudi Arabien. Da man zu solchen besonderen Anlässen natürlich kulinarisch auf der sicheren Seite sein muss, habe ich Crêpes zur Lasagne gemacht.

Mittwoch, 02/07/2018:
Und schon ging es dann auch wieder mit meinem Lieblingsthema hier in den USA los, dem Kranksein. Wir hatten am Montag jemanden aus dem Distriktbüro aus Texas da, und leider war diese Person krank. Außerdem herrscht ja momentan eine sehr schlimme Grippewelle mit über 100 Toten in Texas und somit habe ich mich anscheinend prompt damit angesteckt, sodass ich am Mittwoch leider nicht arbeiten konnte. Es glich eher einem Fieberwahn, sodass ich nachdem meine Gasteltern mich mit handelsüblichen Medikamenten zugepumpt hatten, einfach nur den ganzen Tag durchschlafen konnte. 

Donnerstag, 02/08/2018:
Am Donnerstag ging es mir dann schon wieder etwas besser, was wirklich sehr seltsam war, aber dadurch, dass ich nun mittlerweile das dritte Mal schwer an Grippe, Bronchitis, Lungenentzündung und was weiß ich alles noch erkrankt war, war meine Stimme natürlich wieder komplett im Eimer. Vormittags habe ich dann den ganzen Tag versucht, Ärzte zu finden. Dazu habe ich alle Ärzte der Umgebung angerufen, allerdings geht das mit unserer tollen Versicherung nicht. Wie auch bereits in Miami wurde ich von 4 Ärzten grundsätzlich ersteinmal abgelehnt. Nachdem ich dann zwei Sachbearbeiter der Versicherung um Hilfe gebeten habe, kam immer noch nichts besseres dabei raus und es ist einfach sehr enttäuschend, wenn man denkt, man hat vom U.S. State Department eine ausreichende Versicherung, aber dem ist nun mal einfach nicht so. Aufgrund dieser Enttäuschung und der Tatsache, dass ich im Oktober mit Lungenentzündung und Bronchitis auch Projekte und Präsentationen gehalten habe, bin ich dann trotzdem zur Pentagontour gegangen, da dass neben 9/11 schon immer einer meiner größten Träume und Ziele war. Dort angekommen durften wir nach etlichen Sicherheitsverfahren, Körperabtastung, Sprengstoffhunden, Fingerabdrücken und 0815 Passkontrollen endlich in den Wartebereich, in dem sich zufälligerweise auch ein Touristenshop befand. Ich habe dem Drang allerdings widerstanden und nur einen Penny gedreht. Außerdem konnte man kitschige Fotos machen, auf dem ich allerdings halbtot aussehe. Nach ewiger Wartezeit durften wir uns dann einen Film anschauen und wurden dann in kleinere Grüppchen aufgeteilt. Die Tourguides sind alle mal beim U.S. Militär gewesen und haben sich zuerst einen Spaß darauf gemacht uns in die Irre zu führen. Die gesamte Gruppe wurde einfach nur in zwei aufgeteilt, um nicht zu viele Touristen im Gang rumstehen zu haben, allerdings haben sie es erst darauf geschoben, dass unsere Hintergrundchecks nicht durchgegangen sind und wir uns nun zum Verhör in den Keller begeben dürfen. Und da man natürlich im Pentagon ist und die das mit solchen ersten Minen sagen, waren wir dementsprechend verwirrt. Aaaaber das hatte sich dann alles geklärt, sodass wir dann doch noch unsere Tour hatten. Etwas interessantes dazu ist, dass die Tourguides sich ausschließlich rückwärts durch das Pentagon bewegen dürfen, um die Gruppe niemals aus den Augen zu lassen. Im Pentagon selbst ist es teilweise fast wie eine riesige Mall, da die Angestellten dort zig' Geschäfte, Apotheken, Starbuck(se), Blumenläden und Juweliere haben. Alles was man nicht denkt, ist dort vorhanden. Die Tour an sich war ganz in Ordnung. Unsere Tourguidin war in der Air Force, sodass wir mehr darüber gehört haben, was ich jetzt nicht ganz so spannend fand, aber meine Highlights der Tour waren die Stätten von den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Einerseits wurde ein Ausstellungskasten dem Ganzen gewidmet, aber auch der betroffene Flügel wurde uns gezeigt. Wenn man da so davor steht und einfach gesagt bekommt, wie weit das ganze gereicht hat, ist es einfach unvorstellbar. Die gesamte Länge der Außenseite stand damals unter Flammen und die Tiefe der Einschlagsstelle ist einfach nicht nachzuvollziehen. In diesem Bereich ist auch noch eine Gedenkkapelle vorhanden mit einem Buch in dem alle Geschichten und Bilder der Opfer vorhanden sind. Zudem werden bestimmte Helden mit Tafeln geehrt und Geschichten hervorgehoben. Danach sind wir dann noch auf den Außenhof, der direkt in der Mitte mal einen Hotdogstand bewirtschaftete. Dieser galt als der gefährlichste Hotdogstand der Welt und ist allerdings leider heutzutage nicht mehr intakt. 

Nach dem Pentagon sind wir noch zum Arlington Cemetery gegangen. Dieser ist der Nationalfriedhof der USA und der zweitgrößte Friedhof der USA. Er ist unter anderem auch die Begräbnisstätte von John F. Kennedy, William Taft und John Pershing. Jeder Veteran, Präsident, Kinder von Begrabenen, Witwen/Witwer von Streitkräften und alle Streitkräfte sind oder dürfen dort begraben werden. Das Grabmal der Unbekannten, das Arlington Memorial Amphittheater, die ewige Flamme für John F. Kennedy, das Space Shuttle Challenger Memorial sowie viele andere Memorials sind hier in Arlington zu finden. 

Nach dem Friedhof habe ich den Tag dann ganz entspannt für 3 Stunden in einer Klinik ausklingen lassen, die endlich meine Versicherung angenommen hat. Dort habe ich dann Antibiotika und sowas wie Hustensaft bekommen, von dem ich jetzt im Nachhinein nicht wirklich behaupten kann, dass es irgendwas verbessert hat. Es hat allerdings auch nichts verschlechtert und das heißt ja schon mal was. 

Freitag, 02/09/2018:
to be continued...

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