Montag, 17. Juli 2017

Acworth

Acworth 

So heißt die Stadt, in die ich in nur 25 Tagen ziehen werde. Acworth liegt im Cobb County und ist somit Teil der fünf-Millionen-Menschen-großen Metropolregion Atlanta. Mit ca. 28.000 Einwohnern ist der Ort eine relativ kleine Stadt, die nur 33 Meilen von Atlanta entfernt ist - also ca. 35 Autominuten. 










Insgesamt werde ich von meinem Ausgangsort hier in Deutschland ganze 7737 km entfernt wohnen. Gut, dass 7 und 3 zu meinen Lieblingszahlen gehören bzw. Teil davon sind. ^.^ Somit birgt das ganze also eine perfekte Ausgangssituation für mich. Acworth wurde am 1. Dezember im Jahr 1840 gegründet und stellte in der Vergangenheit ein Teil des Gebiets der Cherokee dar. Diese sind Teil des heutzutage größten Indianervolkes in Nordamerika. Zu Zeiten von Christoph Kolumbus' waren sie einst sehr mächtig, wurden dann aber durch den Indian Removal Act im Jahre 1830 aus Georgia vertrieben und wurden im Rahmen des Trails of Tears verjagt.



 Dabei kamen ca. 4000 Cherokees ums Leben. Insgesamt geht man von einer ursprünglichen Bevölkerungszahl von 50.000 Menschen aus, die dann durch zwei Pockenepidemien um die Hälfte dezimiert wurde. Davon wiederum wurde circa ein Viertel im amerikanischen Bürgerkrieg ermordet und ein weiteres Viertel der Cherokees erlag dem Trails of Tears.

Acworth ist umgeben von mehreren Seen und das Motto der Stadt lautet laut (haha) 'The Lake City'. Daraus erwarte ich mir natürlich, ein Haus am See zu bekommen. Okay ich werde in einem Haus wohnen, das so richtig klischeehaft aussieht, wie alle anderen - zumindest laut wissenschaftlich anerkannten Google Earth Nachforschungen. Aber (!) ich habe ein eigenes Bad, das könnte eventuell eine eigene Badewanne haben und eine Badewanne ist ja fast wie ein See. Zumindest wenn man das Badezimmer damit ausversehen überflutet. Dann fühlt sich die Badewanne definitiv wie der Atlantik und Pazifik zusammen an. Auf der schönen Website des idyllischen Städtchens Acworth prangert übrigens immer eine schöne rote Eisebahn und von meiner Gastfamilie weiß ich auch schon, dass ein Bahnhof existiert. Außerdem gibt es eine persönliche Nachricht vom Bürgermeister Tommy Allegood, der sehr viel gutes anpreist. Stalken Sie jetzt zum Einstiegspreis von 0€ Acworth! Es gibt zwei High Schools, vier Middle Schools und acht Grundschulen (neben einer davon wohne ich yay), zwei Seen, ganz viel Möglichkeiten für Outdoor Activities und viiiiieeeeles mehr. Ich bin insbesondere auf die schöne Landschaft gespannt. Im Jahr 2010 wurde Acworth mit dem All-America City Award ausgezeichnet. Dieser wird seit dem Jahre 1949 jährlich an 10 Städte, Kommunen, Regionen oder Nachbarschaften vergeben, die etwas außergewöhnliches innerhalb ihrer Gemeinde erreicht haben. 

Nahe Acworths liegen Lake Allatoona und Lake Acworth, an denen man alle möglichen Sportarten ausprobieren kann. Außerdem gibt es mehrere Campingplätze und Strände. Wie fast alle Seen im Bundesstaat Georgia sind auch diese beiden künstlich angelegt worden, um einer Überschwemmung vorzubeugen. 

Wie schon bereits im vorherigen Post erwähnt, werde ich es nicht sehr weit zur KSU haben, da ich nur ca. 8 Autominuten von der Universität entfernt wohne. Eigentlich könnte ich bestimmt mit einem Fahrrad dorthin fahren, allerdings gibt es da ein winziges Problem. Das Haus sowie die Uni liegen beide direkt neben dem Dixie Highway und der Interstate 75. Und da ich so meine Zweifel habe, dass sie dort Zebrastreifen auf ihren Schnellstraßen bauen, werde ich doch wohl eher das Auto dem Rad vorziehen. Außerdem werde ich circa 40 Minuten entfernt vom größten Flughafen der Welt wohnen, - Hartsfield-Jackson-Airport (ATL) - was doch etwas beeindruckend ist, auch wenn mich sowas meist nicht so sehr kümmert. Ein weiterer und kleinerer Flughafen liegt übrigens auch noch so 10 Minuten von mir entfernt: Cobb County International Flughafen. Sollte ich spontan Millionärin werden, weiß ich schon einmal, wo ich mein Privatjet unterbringen kann. Ein weiteres Idol, das ich auf jeden Fall treffen möchte, ist 'THEBIGCHICKEN'. The Big Chicken ist ein 17 Meter hohes Huhn aus Metall, welches seit 1963 in Marietta steht. Es hatte sogar einen Motor, damit sich die Augen und der Schnabel bewegen konnten, zudem drehte sich der Kamm immer in Windrichtung. Leider erwies sich daraus ein Problem, da die Scheiben des Fast-Food-Restaurants immer wieder zerbarsten, was definitiv ungünstig für ein Lokal ist. Im Jahr 1974 musste das ursprünliche Restaurant Johnny Reb's geschlossen werden und dann wurde das Huhn von KFC übernommen. Somit wurde neben meinem Lebenstraum von einem Stipendium ein weiterer erfüllt: Ich wollte schon mein ganzes Leben nur 20 Minuten von einem riesigen, roten, glotzenden Metallhuhn entfernt wohnen. Vielen vielen Dank für diese Möglichkeit! 


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